MP3.com erneut verklagt
Kaum hat MP3.com seinen Streit mit den Musik-Multis außergerichtlich beigelegt, droht dem Online-Musikanbieter erneut Ärger: Das Label Unity Entertainment und andere Rechteinhaber haben Klage gegen MP3.com wegen Copyright-Verletzungen eingebracht.
Wie am Donnerstag in Los Angeles mitgeteilt wurde, wollen die Musikverleger durch eine Sammelklage beim dortigen US-Distriktgericht Schadensersatz von dem kalifornischen Musik-Dienst einfordern.
MP3.com-Chef Michael Robertson zeigte sich in einer Erklärung enttäuscht: "Im Namen sowohl der Verbraucher wie der Künstler sind wir enttäuscht über diese Klage, zumal wir durch die Vereinbarung von Lizenzabkommen mit den fünf führenden Musik-Konzernen Fortschritte gemacht haben."
53,4 Millionen Dollar Schadenersatz plus Anwaltskosten
Erst vor zwei Tagen hatte sich die Internetfirma in dem vorerst
letzten noch ausstehenden Verfahren mit dem weltgrößten
Musik-Konzern, der Universal Music Group, darauf geeinigt, an das
zur Seagram Company gehörende Unternehmen 53,4 Millionen Dollar
Schadenersatz und Anwaltskosten zu zahlen. Im Gegenzug erklärte sich
Universal bereit, seine Musikstücke für den Internet-Service
My.MP3.com zu lizenzieren. Mit vier anderen Labels - Sony Music
Group, Time Warners Warner Music Group, EMI Recorded Music und
Bertelsmanns BMG Entertainment - hatte sich die Musikfirma aus San
Diego bereits zuvor außergerichtlich geeinigt.

Auch Kunden müssen künftig zahlen
Erst gestern war bekannt geworden, dass MP3.com nach der Einigung mit Universal den Service "My.MP3.com", der Ursache für die Prozesse der Industrie gegen das Unternehmen war, am Ende des Monats wieder starten möchte.
Der Service wird dann allerdings kostenpflichtig sein, wobei aber noch kein Abrechnungsmodel vorgestellt wurde.