NTT soll Anteile an Tochterfirmen reduzieren
Der japanische Telekom-Konzern Nippon Telegraph & Telephone Corp [NTT] soll nach dem Willen eines Beratergremiums der Regierung die Beteiligungen an seinen Töchtern aus Wettbewerbsgründen reduzieren.
Der ehemalige Monopolist solle Anteile an dem Mobilfunkbetreiber NTT DoCoMo und dem Anbieter für Ferngespräche NTT Communications abgeben, sagte am Donnerstag ein Sprecher der Berater des japanischen Post- und Telekommunikationsministeriums in Tokio.
Zur Zeit hält NTT 100 Prozent an NTT DoCoMo und 63 Prozent an NTT Communications. Analysten erklärten, so lange NTT seine Beteiligungen nicht vollständig verkaufen müsse, habe das kaum finanzielle Folgen für den Konzern. In keinem Fall könne dadurch die dominierende Position von NTT entscheidend eingeschränkt werden.

Infrastruktur für Konkurrenten öffnen
Neben dem Abbau von Beteiligungen fordern die Berater, dass NTT seine Infrastruktur, darunter Glasfibernetze, Telefonmasten und andere Anlagen, alten und neuen Konkurrenten zur Verfügung stellen soll.
"Ich denke, sie gehen in die richtige Richtung", sagte der Präsident des NTT-Konkurrenten Teleglobe, Koya Aoi. Doch seien die vorgesehenen Maßnahmen unzureichend. Um einen echten Wettbewerb entstehen zu lassen, müsse der Anteil von NTT an seinen Töchtern auf unter 33 Prozent sinken, sagte Aoi.

Börse reagiert negativ
Seine Vorschläge will das Beratergremium eigenen Angaben zufolge am 20. Dezember der japanischen Regierung übergeben. Dann werde ein weiterer Beraterstab des Postministeriums den Plan im nächsten Jahr noch einmal überarbeiten.
Der Aktien von NTT, die bereits im Laufe des vergangenen Jahres wegen der Gerüchte um Beschränkungen des Monopols rund die Hälfte ihres Wertes eingebüßt hatten, gingen an der Börse in Tokio mit einem Minus von knapp vier Prozent aus dem Handel.
