Elektronische Bücher bald marktreif
Das elektronische Buch sieht ganz so aus wie ein gewöhnliches Buch, bloß es ist keines: Sein gesamter Inhalt kann per Computer, über das Telefon oder einen drahtlosen Empfänger nach Belieben gelöscht und wieder neu befüllt werden.
Das E-Book, dessen Seiten wie aus echtem Papier scheinen, in Wahrheit aber aus superflachen und biegsamen elektronischen Displays bestehen, dürfte nicht mehr in weiter Ferne sein.
Jedenfalls dann nicht, wenn die Entwicklungsarbeiten des US-amerikanische Unternehmen E-Ink und der Bell Laboratorien von Lucent in New Jersey weiter zügig voran kommen.
E-Ink, einem Spin-Off des MIT
[Massachusetts Institute of Technology]
hat eine elektronische Tinte entwickelt, die aus Millionen von winzigen "Schaltkapseln" besteht, die auf elektrische Signale mit einem Farbwechsel von weiß auf schwarz reagieren. Nach Vollendung des Schaltvorganges kann der neue Zustand ohne bzw. lediglich sehr geringem Strombedarf aufrecht erhalten werden.

Elektronisches Papier mit Plastiktransistoren
Bell Labs wiederum hat Plastiktransistoren entwickelt und perfektioniert, die ähnlich wie Silizium-Transistoren herkömmlicher Halbleitern funktionieren, darüberhinaus aber biegsam sind und durch ein spezielles Druckverfahren hergestellt werden können.
Damit können elektrische Felder erzeugt werden, die den Farbwechsel der elektronischen Tinte ansteuern und so die Darstellung von Bildern und Schriftzeichen ermöglichen.
Beide Entwicklungen kombiniert ergeben biegsames "elektronisches Papier", das gewöhnlichem Papier zum Verwechseln ähnlich sieht.
Interesse von Zeitungsverlagen bereits geweckt
Das Konzept von E-Ink und Bell hat bereits das Interesse eines
großen Zeitungsverlages in Arizona geweckt. Im Sommer kündigte der
Verlag an, als Erster die Herstellung einer Zeitung auf der Basis
von elektronischer Tinte realisieren zu wollen. Zunächst soll mit
den Immedia-Displays von E-Ink der Inhalt der nächsten Ausgabe und
des korrespondierenden Websites beworben werden. Werbeflächen an
fünfzig Standorten sollen per Netzwerk von einer Zentrale aus mit
Nachrichten gefüttert werden.

Ladegeräte für die Druckwerke der Zukunft ?
Der Unterschied zu herkömmlichem Papier besteht darin, dass der Inhalt mit einem Computer oder per drahtlosem Datentransfer jederzeit neu geladen werden kann.
Der Verbraucher von Morgen könnte auf diese Weise elektronische Bücher, Zeitungen oder andere Druckwerke in der Hand halten, und sie jederzeit nach Belieben "wiederbefüllen".
Und ähnlich wie bei normalem Papier ist auch beim elektronischen Papier jedes beliebige Format realisierbar.