Ende der Gratis-Services bei MP3.com
Nach der Einigung mit dem letzten großen Player der Musikindustrie [Universal] will MP3.com den Service "My.MP3.com", der Ursache für die Prozesse der Industrie gegen das Unternehmen war, am Ende des Monats wieder starten.
Der Service wird dann allerdings kostenpflichtig sein, wobei aber noch kein Abrechnungsmodel vorgestellt wurde.
Umsonst wird der Service nur mit eingeschränkter Funktionalität und auch nur für eine limitierte Anzahl von Nutzern zur Verfügung stehen, die auch noch besonders viel Werbung über sich ergehen lassen müssen.
Universal war der letzte Musikverlag, mit dem MP3.com noch im Rechtsstreit stand. MP3.com stellt registrierten Nutzern im Internet unter www.My.MP3.com digitale Kopien von mehr als 80.000 CDs zur Verfügung. Im April hatte ein Gericht in New York das Unternehmen für schuldig befunden, mit diesem Service gegen die Urheberrechte mehrerer Musikverlage verstoßen zu haben. Das Urteil zwang MP3.com zu gütlichen Einigungen mit Warner Music Group, Tochterfirma von Time Warner, BMG der Bertelsmann, EMI Group und Sony.

Wink mit dem Napster
Das kostenpflichtige "MyMP3.com" ist aber nach Ansicht von MP3.com-Chef Michael Roberston nur der erste von einer ganzen Reihe von bezahlten Services.
Nach der Einigung mit der Musikindustrie sieht Roberston die Bahn für neue, gewinnträchtige Aktivitäten frei: "Wenn wir den Leuten wieder das Online-Speichern ihrer Musik anbieten können, können wir ihnen auch andere kostenpflichtige Angebote machen."
Ob die Pläne für kostenpflichtige Services aufgehen und die Zeit vor dem Jahr 2001 einmal als goldenes Gratiszeitalter des Netzes in die Geschichtsbücher eingehen wird, oder ob die Surfer sich neuen, weiterhin kostenlosen Alternativen zuwenden, bleibt allerdings abzuwarten.
