16.11.2000

KRITIK.DE

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Lahme Internet-Auftritte der Versicherungen

Der Internet-Auftritt deutscher Versicherungen ist nach einer Studie des Beratungsunternehmens Boston Consulting Group [BCG] noch mangelhaft.

"Statt einen Aufbruch zu wagen, sehen sie ihre Aktivitäten eher als eine Pflichtübung", heißt es in der am Mittwoch

in Frankfurt vorgestellten Studie. Die Unternehmen seien im Netz zu risikoscheu, auf sich selbst fixiert und nicht kreativ genug. Die Angebote im Internet gingen häufig an den Bedürfnissen der Kunden vorbei. Die Versicherer sollten sich besser auf wenige Internetaktivitäten konzentrieren und diese gezielt vorantreiben.

Viele Kunden benötigten eine enge Verzahnung des Online-Angebotes mit persönlicher Beratung. Viele Nutzer könnten das "Versicherungs-Chinesisch" nicht verstehen. Nicht einmal fünf Prozent der potenziellen Versicherungskunden im Internet würden einen Vertrag abschließen. Die Versicherungen müssten Freese zufolge ihren Internetauftritt besser auf die Bedürfnisse der Kunden ausrichten.

Den Versicherungen empfiehlt Boston Consulting, sich dort im Netz zu positionieren, wo sich die Kunden aufhalten. So könne ein Kunde beim Buchen einer Reise auch eine eisegepäckversicherung abschließen. Die Unternehmen sollten sich mit branchenfremden Partnern verbünden und neue Geschäftsfelder aufbauen.

Neu entstandene Online-Unternehmen, die sich ausschließlich mit der Auswahl von Versicherungsangeboten im Internet beschäftigten [Intermediäre], haben der BCG-Studie zufolge kaum Überlebenschancen.