Pentium 4 ab heute zu haben
Im Wettlauf um den schnellsten Mikroprozessor für Personal Computer bringt der weltgrößte Chiphersteller Intel seinen neuen Pentium 4 auf den Markt.
Der Prozessor mit einer Taktfrequenz von 1,4 und 1,5 Gigahertz soll ab heute weltweit in den Geschäften zu haben sein.
Bei den Marktanteilen soll der neue Prozessor seinen Vorgänger Pentium 3 in weniger als zwei Jahren bereits überflügeln, sagte der Geschäftsführer der deutschen Intel GmbH, Günther Jünger. "Das wird der schnellste Umstieg, den wir je hingelegt haben."
Mehr Speed, mehr Internet, mehr alles
Das neue Intel-Zugpferd soll nach Angaben des Unternehmens vor
allem Multimedia-Anwendungen auf dem heimischen PC erheblich
beschleunigen.

Auf dem Boden der Tatsachen
Intel hat es sich spätestens seit dem Pentium III zur Angewohnheit gemacht, marketingmässig nicht den Prozessor, sondern die Anwendungen in den Vordergrund zu stellen. Daher ist der P4 nicht etwa "schneller und verfügt über mehr Pipelines", sondern ist "auch für zukünftige Anwendungen im Internet konzipiert" und ermöglicht selbstverständlich "das schnelle Herunterladen von großen Audio- und Video-Dateien". Nicht zu vergessen die 3-D-Animationen.
Rechner mit dem neuen Pentium 4 werden allerdings kaum unter dem Weihnachtsbaum landen. Denn der Preis für einen handelsüblichen PC mit dem neuen Prozessor soll nach Angaben von Intel zu Beginn bei rund 44.000 ATS liegen. Bis zum Frühjahr 2001 werde er aber wahrscheinlich auf etwa 25.000 ATS fallen, sagte Jünger.
Gesalzene Preise für gebackene Chips
Ein eleganter Weg, die hohen Preise für den P4 zu umschreiben. Der Pentium4 mit 1500 Megahertz ist im Großhandel [ab 1000 Stück] für 795 USD, umgerechnet 12500 ATS, zu haben. Bereits jetzt zahlen Freaks bis zu 1200 USD für Produktionssamples, die im Graumarkt unterwegs sind.
Keine Stock Options für den Weihnachtsmann
Bis zum Frühjahr soll die Produktion voll angelaufen sein. "Das Weihnachtsgeschäft ist von unternehmerischer Seite her aber weitgehend gelaufen."
Die Prozessoren von Intel und der Nummer zwei im Markt, Advanced Micro Devices [AMD], bilden das Herzstück fast jedes Heim- und Büro-Computers. In jüngster Zeit hatten sich Intel und AMD einen erbitterten Wettbewerb um den schnellsten PC-Chip geliefert.
Gewinn und Umsatz steigen
Im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres hatte der US- Konzern Intel Corporation seinen Umsatz um 19 Prozent auf 8,7 Milliarden USD erhöht. In den ersten neun Monaten lag der Umsatz bei 25 Milliarden USD. Der Gewinn kletterte von 5,2 auf 8,3 Milliarden.