15.11.2000

MIT FUZO-FRAGE

Bildquelle: BBC/waldt

IT-Ausbildungsplätze sind Mangelware

Nach Informationen der Arbeiterkammer bekommt in Östereich jeder zweite Jugendliche, der sich für eine Ausbildung in der IT- oder Telekom-Branche interessiert, keinen entsprechenden Ausbildungsplatz.

Damit verschärft sich der Mangel an qualifizierten IT-Arbeitskräften zusehends.

Sofortprogramm gefordert

Arbeiterkammer-Präsident Herbert Tumpel wiederholte als Konsequenz des Ausbildungsplatzmangels seine Forderung nach einem Sofortprogramm für mehr Ausbildungsplätze im IT- und Telekom-Bereich und mehr Investitionen der Unternehmen in Weiterbildung.

Konkret fordert Tumpel zweijährige Kollegs für Maturanten, neue berufsbildende Schulen für Telekommunikation und Information für den technischen und kaufmännischen Bereich, neue Fachhochschulstudiengänge für Informatik sowie geförderte Universitätslehrgänge.

Der Bund solle weiters eine Werkmeisterschule für Information und Telekommunikation finanzieren, damit sich auch Berufstätige für die Zukunftsbranche qualifizieren könnten.

Um den Lehrermangel an berufsbildenden Schulen zu beheben, sollten arbeitslose AHS-Lehrer aus naturwissenschaftlichen Fächern für Unterricht in Information und Telekommunikation weitergebildet werden.

Die Kosten

Für die Förderung von kostenintensiven Weiterbildungsmaßnahmen forderte Tumpel, dass in den nächsten drei Jahren 300 Millionen ATS zur Verfügung gestellt werden. Damit könnten sich 5.000 Arbeitnehmer österreichweit qualifizieren.

Die Arbeitslosenversicherung weise derzeit fünf Milliarden ATS Überschuss auf, der für Arbeitsmarktmaßnahmen, und nicht für die Budgetsanierung oder die Senkung der Arbeitgeberbeiträge verwendet werden sollte.