Schiedsstelle für E-Commerce-Streitigkeiten
Die bislang deutsche Interessengemeinschaft Trusted Shops, die ein E-Comerce-Gütesiegel vergibt, und im nächsten Jahr ihre Aktivitäten unter anderem nach Österreich ausweiten will, bietet jetzt auch einen außergerichtlicher Schiedsmechanismus für Streifälle im grenzüberschreitenden E-Commerce an.
Wie die Interessengemeinschaft heute mitteilte, können sich Verbraucher bei Online-Käufen im europäischen Ausland künftig an die Initiative wenden, wenn Probleme mit eingetragenen Partnern auftreten.
Damit blieben dem Kunden "Kosten und Ärger mit ausländischen Gerichten erspart",
erklärte Trusted-Shops-Geschäftsführer Jean-Marc Noël.
Die deutsche Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände begrüßte die Initiative als "vernünftigen Ansatz".
Trusted Shops will Vorbehalte von Verbrauchern beim Online-Einkauf in Europa abbauen und vergibt an Online-Händler ein Gütesiegel, das die Seriosität des Anbieters signalisieren soll. Unter anderem verpflichten sich die teilnehmenden Unternehmen, die Ware innerhalb von 30 Tagen zu liefern und dem Kunden bei Nicht-Lieferung das Geld zurückzuerstatten. Zudem erhalten Surfer genaue Daten über den Sitz des zertifizierten Unternehmens und mögliche Ansprechpartner bei Reklamationen.

Seit Jahresbeginn haben sich etwa hundert Firmen der Initiative angeschlossen. Noël kündigte am Dienstag an, dass ab diesem Monat auch britische Anbieter das Gütesiegel bekommen könnten.
Frankreich solle wenig später folgen, in Skandinavien, den Benelux-Staaten sowie in Österreich und der Schweiz werde das Gütesiegel im ersten Halbjahr 2001 eingeführt.
Bei der Auszeichnung der Online-Shops im europäischen Ausland gälten die selben Verbraucherschutzkriterien wie in Deutschland, betonte Noël, der zudem darauf verwies, dass die Initiative mittlerweile auch von der Europäischen Union unterstützt wird.