SAP: Aus Spielbein wird Standbein
Laut SAP-Vorstandssprecher Hasso Plattner wird es bald keine SAP-Sofware mehr geben,die ohne das Internet auskommmt.
"In weniger als drei Jahren wird es keine SAP-Anwendung mehr geben, die nichts mit dem Internet zu tun hat", sagte Plattner in einem Interview der "Berliner Zeitung". Plattner räumte indes ein, dass die Internet-Offensive von SAP eher spät komme.
Dafür wolle das Unternehmen aber an der Spitze liegen. Weltweit wolle SAP beim E-Commerce die Nummer 1 werden und sei auch auf einem guten Weg, sagte Plattner.
Das Softwareunternehmen macht
nach den Worten des Vorstandssprechers gegenwärtig bereits 60 Prozent seines Umsatzes mit Internetprodukten. "Und jeden Tag wird es mehr", fügte der SAP-Chef hinzu. In der Geschichte von SAP sei der Konzern nie der Schnellste gewesen, aber immer der beste.
"Und darauf kommt es an", sagte Plattner. Viele neue Firmen müssten gegenwärtig den Übergang zu realen profitorientieren Unternehmen schaffen. SAP habe das lange hinter sich und sei daher in einer günstigeren Lage. "Dass wir von unseren amerikanischen Konkurrenten gleich immer als Dinosaurier abgestempelt werden, dagegen wehre ich mich," sagte der SAP-Chef.

Vier Milliarden Schilling Umsatz mit MySAP.com
Nach SAP-Angaben hat der Walldorfer Konzern mit seiner Internet-Plattform mySAP.com im dritten Quartal 2000 einen Umsatz von 294 Millionen Euro erwirtschaftet, was einem Lizenzanteil von 61 Prozent entspricht.
Bei einer Telefonkonferenz im vergangenen Monat hatte Plattner ferner angekündigt, SAP werde sein Ziel erreichen, mehr als die Hälfte der Softwareumsätze im laufenden Jahr mit mySAP.com zu erzielen.