11.11.2000

BÖRSE.AT

"New Economy" schwer angeschlagen

Nach ihrem kräftigen Kursanstieg der Vorwoche hat die Wiener Börse in der abgelaufenen Woche die kurzfristigen Gewinne zum Teil wieder abgegeben.

In einem schwachen internationalen Umfeld, das vor allem durch starke Verluste bei Aktien der New Economy gekennzeichnet war, kam es auch in Wien wieder zu Gewinnmitnahmen, die den Leitindex ATX im Wochenverlauf um 1,8 Prozent auf 1.113 Punkte bei dünnen Umsätzen nach unten drückten.

Gewissen Einfluss dürfte der noch offene Ausgang der US-Präsidentenwahl gehabt haben, der unter den Anlegern weltweit für Verunsicherung sorgte.

In der Erste Bank schätzen Analysten die jüngste Konsolidierung dennoch als "durchaus gesund" ein. Sollten die Aktienmärkte in Europa und den USA mitspielen, könnte der ATX nun wieder Schwung nehmen und den Widerstand bei 1.130 Punkten durchbrechen. Die Charttechnik, so die Erste Bank, liefere dafür nach wie vor positive Signale. Erwartet wird der ATX in der kommenden Handelswoche in der Bandbreite von 1.110 bis 1.145 Punkten.

Gut hat sich bisher nach Aussagen der Wiener Banken die Nachfrage nach den - seit knapp mehr als einer Woche zur Zeichnung aufgelegten - Telekom-Austria-Aktien entwickelt. Trotz des zuletzt eingetrübten Börsenumfelds sei der Zuspruch von Seiten der Privatkunden weiterhin "gut, deutlich besser als erwartet", war etwa aus der Raiffeisen Zentralbank zu vernehmen. Offen ist vorerst, wie die Emission bei den großen internationalen Fonds ankommt.

Im Wochenverlauf deutlich bergab ging es vor allem bei den New-Economy-Werten CyberTron, BETandWIN und Libro. Analysten machten dafür die schlechte Stimmung an der US-Technologiebörse Nasdaq und auf dem Neuen Markt in Frankfurt verantwortlich. CyberTron büßten rund ein Drittel ihres Werts ein und sackten ohne Halten unter den Ausgabekurs von elf Euro ab, BETandWIN verloren mehr als 17 und Libro rund zehn Prozent.