"Computerspiele machen Kinder aggressiv"
In der Diskussion über das Gefährdungspotenzial von Videospielen für Kinder und Jugendliche halten sich bisher die Studien und Expertenmeinungen fast die Waage.
Insgesamt gibt es allerdings etwas mehr Studien, die einen schädlichen Einfluss auf Kinder und Jugendliche ausmachen. Diese Richtung wird jetzt auch durch eine Studie der Ruhr-Universität Bochum unterstützt.
Gewalt verherrlichende Computerspiele machen Kinder demnach aggressiv.
Bei Kindern, die mit aggressiven Computerspielen ihre Zeit verbringen, sei die Hemmschwelle gesunken, sagte die Psychologin der Ruhr-Universität, Rita Steckel.
"Das kann dazu führen, dass aus einer harmlosen Rangelei unter Kindern und Jugendlichen eine schwere Prügelei wird", meint Steckel. "Diese Kinder" könnten ihre Aggression nicht mehr regulieren.

Die Hemmschwelle der Kinder und Jugendlichen sinkt laut der aktuellen Studie verstärkt direkt nach dem Computerspiel.
Aber auch langfristig neigten "diese Kinder" eher zu Aggression und Gewalt. Ein Drittel der Kinder findet Gewalt in Computerspielen nach den Worten Steckels gut.
Allerdings gebe es auch positive Auswirkungen von Computerspielen. Videogames, die helfende und eher soziale Spielsituationen darstellen, lösten bei den Kinder ein höheres Unrechtsbewusstsein aus.
Die Wissenschaftler testeten nach den Angaben in der Studie 280 Kinder zwischen acht und 14 Jahren. Nach den Spielen legten sie ihnen Mitleid erregende Bilder vor. Kinder, die sich mit Gewalt verherrlichenden Spielen beschäftigten, hätten wesentlich mehr Bilder von Kinder in Notsituationen angeschaut. Die anderen Kindern dagegen hätten rascher weggeschaut. Die meisten Kinder sitzen sieben Stunden in der Woche vor dem Computer. Nur 13 von 280 Kindern hätten keine Möglichkeit gehabt, zu Hause an Computern zu spielen.