Rechtsradikale Mailbomb aus den USA
Der E-Mail-Server des nach eigenen Angaben größten deutschen Webproviders Strato ist wegen eines Angriffs mit E-Mails von der gefälschten Absenderadresse Adolf@Hitler.com für zwei Stunden außer Betrieb gesetzt worden.
Bei der Mail-Adresse team@juden.de kamen innerhalb von vier Stunden mehr als 17.000 E-Mails an, die die Leistung des Rechners schwer beeinträchtigten, erklärte ein Sprecher von KNPQwest, dem Karlsruher Technikpartner des Berliner Providers. Die Mail-Adresse gehört zu den Betreibern der Homepage Juden.de, auf der sich umfangreiche Infoseiten über Juden und jüdisches Leben befinden.

Das eingeschaltete baden-württembergische Landeskriminalamt erklärte, es werde nicht weiter ermitteln, da der antisemitische Inhalt der Mail nach amerikanischem Recht nicht strafbar sei. Höchstens die hohe Anzahl von Mails könnte als strafbarer Störangriff auf die Server des Providers gewertet werden.
Für KPNQwest dürfte es schwierig werden, den Verursacher der Mail-Flut zu ermitteln. Außerdem hat der Provider, bei dem der benutzte Computer untergebracht ist, abgelehnt, alle seine Aufzeichnungen nach Hinweisen zu durchsuchen. Der sendende Mail-Server wird von einem kanadischen 18-Jährigen aus der Provinz Ontario betrieben, der unter anderem kostenlosen Speicherplatz im Internet anbietet.
