Hochauflösendes Display von IBM
Der Computerhersteller IBM hat nach eigenen Angaben erstmals einen Flachbildschirm entwickelt, der durch eine 25 Mal höhere Schärfe als herkömmliche Flachmonitore näher an die Bildqualität von Fotografien herankommen soll.
Das Gerät mit einer Bildschirmdiagonalen von 22 Zoll [56 Zentimeter] ermögliche es beispielsweise Ärzten, Röntgenbilder in der nötigen Qualität auf dem Bildschirm anstatt auf dem bislang üblichen Negativfilm zu betrachten, sagte Christoph von Gamm, Sprecher der europäischen Forschungsabteilung von IBM in Böblingen. Mit dem serienreifen Produkt lägen die Entwickler zehn Jahre vor den Branchenschätzungen für ein solches Gerät.
Bisher mussten sehr detailreiche Aufnahmen zum Betrachten entweder auf Fotopapier oder Film entwickelt beziehungsweise auf sehr großen Bildschirmen oder Leinwänden dargestellt werden. Der neue Monitor erlaube mit 200 Bildpunkten pro Zoll nun die gleiche Schärfe eines Fotos und könne dadurch in Medizin und Wissenschaft die teure Filmentwicklung und riesige Bildschirme ersetzen.
Zum Vergleich: Ein durchschnittlicher Heimmonitor mit 15 Zoll Größe und einer Auflösung von 640 mal 480 Bildpunkten stellt etwa 50 Pixel pro Inch dar. Der neue IBM-Monitor schafft übrigens 3.520 mal 2.640 Bildpunkte.
Der erste Flachbildschirm des neuen Typs, der zunächst rund eine Viertelmillion ATS kosten soll, wird IBM zufolge im Auftrag des amerikanischen Energieministeriums an das Lawrence-Livermore-Laboratorium gehen, wo unter anderem Atomexplosionen in aufwendigen 3-D-Grafiken simuliert werden. Das Display werde dort an den weltweit leistungsstärksten Supercomputer, "ASCI White", angeschlossen.
