09.11.2000

NACHFRAGE

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Österreicher interessieren sich für Aktien

Die Wiener Börse hat heute eine Studie des Marktforschungsinstituts Fessel-GfK präsentiert.

Demnach ist das Interesse an Aktien in Österreich stark gestiegen. Banken, Medien und IPOs tragen das Ihre dazu bei, Aktien als Anlageform schmackhaft zu machen.

Zwar ist das Interesse an Aktien als Sparform noch eher gering - nach Nennungen wie Bausparen, Immobilien und Girokonto kommen Aktien erst an fünfter Stelle. Immerhin scheint den Österreichern die Chancen eines Aktieninvestments klar zu sein: Nach Anlageformen befragt, nennen 60 Prozent die Aktie, während das Sparbuch nur auf 55 Prozent kommt. Bausparen und Fonds folgen mit 38 und 29 Prozent [Mehrfachnennungen möglich].

Inländische Aktien ganz vorne

Dabei sind den Österreichern inländische Aktien noch am ehesten geheuer. 44 Prozent der 500 Befragten meinten, am ehesten kämen Aktien von heimischen Unternehmen an der Wiener Börse in Frage. 39 Prozent ist es egal - "typischerweise die junge Generation, die über hohe Bildung und Einkommen verfügt", kommentiert Odilo Seisser, Bereichsleiter Finanzmarktforschung bei GfK-Fessel.

Bereits 45 Prozent der österreichischen Bevölkerung über 15 interessieren sich für das Themengebiet Wertpapiere, Aktien und Börse. Das Wissen über aktuelle Börsengänge ist freilich gering. 47 Prozent konnten keine heurigen Neuemissionen nennen. "Auffällig hoch" sei aber der Bekanntheitsgrad des Telekom-IPOs, so Randolf Fochler, IR-Manager von Böhler Uddeholm. 36 Prozent der Österreicher wissen darüber Bescheid.

Banken als Infoquelle Nr. 1

"Das Kernproblem bleibt noch immer die Information", fasst Seisser von Fessel-GfK die Problematik der im internationalen Vergleich noch niedrigen Anzahl der Aktienbesitzer zusammen. Vor allem in ländlichen Gebieten sei die örtliche Bank einzige [für Kunden vertrauenswürdige] Informationsquelle. Immerhin sehen 66 Prozent der Österreicher die Infokompetenz in erster Linie bei den Banken, nur 21 Prozent bei den Medien.