661 Mio. Dollar Verlust für VoiceStream
Die US-Mobilfunkgesellschaft VoiceStream Wireless, die die Deutsche Telekom übernehmen will, hat im dritten Quartal 2000 ihren Verlust mehr als versechsfacht.
Das Unternehmen mit Sitz in Bellevue im US-Bundesstaat Washington teilte gestern nach Börsenschluss mit, sein Nettoverlust sei auf 661,3 Mio. Dollar von 93,0 Mio. ein Jahr zuvor gestiegen.
Trotz starken Kundenzuwachses hätten sich höhere Ausgaben und Kosten der Expansion ausgewirkt.
Ein Sprecher der Deutschen Telekom, die VoiceStream für rund 30 Mrd. Dollar in Aktien übernehmen will, sagte am Dienstagvormittag in Bonn, die Zahlen seien wie erwartet ausgefallen.
Im Berichtsquartal habe der Mobilfunkanbieter
501.200 neue Abonnenten gewonnen. Damit belaufe sich die gesamte
Abonnentenzahl auf 3,1 Millionen. Aus diesem Geschäft seien dem
Unternehmen im dritten Quartal Umsätze von 336,2 Mio. Dollar [389
Mio. Euro/5,35 Mrd. S] zugeflossen, was einem Anstieg von 215
Prozent gegenüber dem Vorjahr entspreche. Die Durchschnittserlöse je
Abonnent wurden mit 52 Dollar genannt, was unter den Erwartungen
einiger Analysten lag.

Ungebrochen starker Kundenzuwachs erwartet
Das Unternehmen sei optimistisch, auch im vierten Quartal einen starken Zuwachs bei den Kundenzahlen zu erreichen.
Eine genaue Prognose für das laufende Quartal gab VoiceStream nicht ab. Auch der geplanten Übernahme des Unternehmens durch die Deutsche Telekom sehe VoiceStream mit Zuversicht entgegen.
US-Parlamentarier hatten das Vorhaben wegen der verbliebenen Staatsbeteiligung von 43 Prozent am Kapital der Deutschen Telekom kritisiert. Das US-Justizministerium hat den Übernahmeplan allerdings gebilligt.