Aktion scharf gegen Internet-Nutzer in China
Mit einer groß angelegten Razzia gegen Nachrichtenseiten und so genannte Chatrooms will China die Nutzung des Internet erneut drastisch einschränken.
Nach einer Anordnung des Informationsministeriums, die in der chinesischen Volkszeitung veröffentlicht wurde, sollen ab heute sämtliche Nachrichtenseiten und Diskussionsforen im Internet wesentlich stärker unter die Lupe genommen werden.
Mit diesem Schritt will die Führung in Peking offenbar der wachsenden Offenheit auf chinesischen Internet-Seiten begegnen, die sich in letzter Zeit immer mehr zu Protestforen gegen die Führung in Peking entwickelten.
Im September hatte Peking einen Großangriff
auf die Internet-Cafes in der Millionenstadt Shanghai gestartet.
Nach der Anordnung, die von der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua
zitiert wurde, ist es in China künftig verboten, Informationen via
Internet zu verbreiten, die sich "gegen die Verfassung richten, die
staatliche Sicherheit bedrohen, Staatsgeheimnisse enthüllen sowie
ketzerisches Gedankengut, Pornografie und Gewalt verbreiten".

Wichtigstes Kommunikationstool für Dissidenten
Das Internet gilt als eines der wichtigsten Kommunikationsmittel für die Dissidenten des Landes.
Nach chinesischem Recht müssen die Betreiber von Internet-Cafes einen "Software-Manager" einstellen, der den Behörden Auskunft über die Nutzer und deren Absichten erteilen kann.
Im kommunistisch regierten China verdoppelte sich die Zahl der Internet-Nutzer seit Beginn des Jahres. Zurzeit informieren sich 16,9 Millionen Menschen in China über das weltweite Datennetz.