Italienische UMTS-Auktion vor Gericht
Der Streit um die italienische UMTS-Auktion geht in die nächste Runde.
Das römische Verwaltungsgericht überprüft am Mittwoch die Klage, die das Konsortium Blu gegen die italienische Regierung eingereicht hat, nachdem diese die Beschlagnahme der Kaution in Höhe von 2,1 Milliarden Euro beschlossen hatte, die das Unternehmen für die Teilnahme an der UMTS-Versteigerung eingezahlt hatte.
Das Verwaltungsgericht prüft weiters die Klage des Konsortiums TU Mobile gegen den Ausschluss aus der Versteigerung.
Die Regierung hatte bei der Überprüfung der Entwicklungspläne der Gesellschaft befunden, dass TU Mobile nicht über die nötigen Mittel verfüge, um ein eigenes UMTS-Netz aufzubauen. Dieses Urteil führte zum Ausschluss des Konsortiums aus der Versteigerung, worauf TU Mobile Klage einreichte.
Blu hatte sich nach knapp zwei UMTS-Versteigerungstagen unerwartet aus der Auktion zurückgezogen und damit die Versteigerung zu einem abrupten Ende geführt. Die Regierung vermutet illegale Absprachen zwischen Blu und den anderen fünf Bietern. Die UMTS-Erlöse liegen um die Hälfte unter den ursprünglichen Regierungserwartungen.

Das Verwaltungsgericht könnte sogar die UMTS-Versteigerung für ungültig erklären, sollte sich die Klage von Blu als begründet erweisen.
Das wäre ein harter Schlag für die Telekom-Gruppen TIM, Omnitel, Wind, Andala und Ipse 2000, die die Lizenz erhalten haben.
Der italienische Ministerrat hatte am Freitag die Rangordnung der fünf Telekom-Gesellschaften bekannt gegeben, die die UMTS-Lizenzen erhalten haben.
Regierungschef Giuliano Amato dementierte indes entschieden, dass sein Kabinett über die UMTS-Erlöse enttäuscht sei. "Wir hatten mit 25.000 Mrd. Lire gerechnet, wir haben 27.600 Mrd. Lire kassiert. Ich bin zufrieden", erklärte Amato.