06.11.2000

M-DETEKTIV

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Mit dem Handy auf "Verbrecherjagd"

Die japanische Polizei will sich zur Verfolgung von Schwerstkriminellen jetzt die Handy-Begeisterung der Bevölkerung zunutze machen.

Eine über Mobiltelefon abrufbare Site soll es "auch normalen Bürgern ermöglichen, auf Verbrecherjagd zu gehen", sagte ein Polizeisprecher am Montag in Tokio.

Auf der Site finden sich den Anagaben nach Fahndungsfotos der 25 meistgesuchten Verbrecher Japans, darunter auch bewaffnete Räuber und führende Mitglieder der Aum-Sekte, die für den Giftgasanschlag auf Tokios U-Bahn vor fünf Jahren verantwortlich gemacht wird.

"Jeder Handybenutzer mit Internet-Zugang" könne sich "die Konterfeis auf sein Telefondisplay laden und mit den Gesichtern verdächtiger Personen auf der Straße vergleichen", erklärte der Polizeisprecher.

"Fast jeder hat heutzutage ein Handy, und wir hoffen, dass viele Menschen unsere Webseite besuchen werden", fügte er hinzu.

Jetzt wird mit Spannung erwartet, wie lange es dauert, bis die japanische Polizei ihren fragwürdigen Fahndungsansatz aufgibt, weil ihre Notrufnummern überrannt werden: Denn auch auf den in Japan verbreiteten Farbdisplays dürfte die Wiedererkennungsrate von Gesichtern nicht besonders hoch sein.