Mobilfunksparte Moviles geht an die Börse
Mit dem Beginn der Zeichnungsfrist für die Aktien des Mobilfunkanbieters Telefonica Moviles ist am Wochenende der Startschuss für den bisher größten Börsengang in der Geschichte Spaniens gefallen.
Das Unternehmen bringt über eine Kapitalerhöhung bis zu 345 Mill. Titel oder 8,9 Prozent seines Kapitals auf den Markt und hofft auf Einnahmen von bis zu 4,6 Mrd. Euro [63,3 Mrd. ATS].
Die Papiere werden zwischen 10,85 und 13,25 Euro kosten, womit der Wert der Handy-Tochter des Telekom-Konzerns Telefonica auf 43 bis 52 Mrd. Euro taxiert wird. Der endgültige Ausgabepreis steht am 20. November fest. Zwei Tage später wird Telefonica Moviles in Spanien und in New York erstmals notieren.
Ursprünglich wollte das Unternehmen ein wesentlich größeres Aktienpaket an die Börse bringen. Im Gespräch waren bis zu 30 Prozent des Kapitals. Wegen der Turbulenzen auf den internationalen Märkten, aber auch wegen der Welle von Börsengängen anderer europäischer Mobilfunkbetreiber wurde die Emission verkleinert. Analysten begrüßten die Entscheidung. 55 Prozent der Aktien sind für spanische Kleinanleger reserviert, 15 Prozent gehen an institutionelle Investoren und der Rest ist für ausländische Interessenten bestimmt. Die Zeichnungsfrist endet am 17. November.

IPO soll UMTS-Lizenzen finanzieren
Mit den Einnahmen will Telefonica Moviles unter anderem die neu erstandenen UMTS-Lizenzen in Deutschland und Italien finanzieren. Allein in Deutschland gab das Unternehmen dafür zusammen mit dem finnischen Betreiber Sonera 8,4 Mrd. Euro [115,7 Mrd. ATS] aus. Weitere sechs Mrd. Euro sollen in den kommenden zwei Jahren weltweit investiert werden.
Telefonica Moviles ist mit 21 Mill. Handy-Kunden in Spanien und Lateinamerika Marktführer. Im ersten Halbjahr 2000 steigerte das Unternehmen seinen Nettogewinn um 18,3 Prozent auf 284 Mill. Euro, der Umsatz stieg um 31,2 Prozent auf knapp drei Mrd. Euro.