Streit um "Diskeeper" und Scientology beigelegt
Das deutsche Innenministerium und der Softwarekonzern Microsoft haben sich im Streit um eine Beteiligung der umstrittenen Scientology-Organisation bei der Programmierung des Betriebssystems Windows 2000 geeinigt.
Das umstrittene "Diskeeper"-Programm in Windows 2000, das auf der Festplatte verteilte Daten zusammenführen kann, wird von der kalifornischen Firma Executive Software hergestellt.
Deren Direktor Craig Jensen bekennt sich offen zu seiner Mitgliedschaft bei Scientology.
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik
[BSI]
war aufgefordert worden, die Sicherheit von Windows 2000 und
"Diskeeper" zu überprüfen. "Während der laufenden Gespräche über Art
und Umfang dieser Überprüfung hat Microsoft ein Verfahren
entwickelt, getestet und im Internet publiziert, mit dem das Tool
komplett aus Windows 2000 entfernt werden kann", teilte Microsoft
mit. Nun hat jeder Windows-Anwender die freie Wahl, welchen der am
Markt erhältlichen Defragmentierer er unter Windows 2000 nutzen
wolle.

Verzicht auf aufwendige Untersuchung
Nun hat jeder Windows-Anwender die freie Wahl, welchen der am Markt erhältlichen Defragmentierer er unter Windows 2000 nutzen wolle.
"Auf Grund der gefundenen pragmatischen Lösung sind das Bundesinnenministerium und Microsoft übereingekommen, auf die aufwendige Überprüfung zu verzichten."
Bei einem Treffen in Berlin haben Brigitte Zypries, Staatssekretärin im Innenministerium, und der Chef von Microsoft Deutschland, Richard Roy, die Absicht bekundet, im Bereich der Sicherheit beim Einsatz von Betriebssystemen und im Internet künftig verstärkt zusammenzuarbeiten, etwa bei der digitalen Signatur.
Der Sprecher von Executive Software
in England, Chris Cavanagh, wies die Befürchtungen zurück.
Firmenchef Craig Jensen glaube zwar an die Lehren von Scientology.
Dies habe aber keine Relevanz für die Produkte der Firma. Wenn ein
Firmenchef katholisch sei, so sei dies auch nur dessen Religion und
habe nichts mit der Entwicklung oder dem Vertrieb von Software zu
tun.
