Hausdurchsuchung bei Versatel & Telfort
Auf der Suche nach Belegen für etwaige Unregelmäßigkeiten bei der niederländischen UMTS-Auktion im Juli hat die Kartellbehörde in Den Haag am Freitag Räume der Telekomunternehmen Versatel und Telfort durchsucht.
Bei einer Anhörung im Parlament hatte am Mittwoch ein Sprecher von Telfort behauptet, dass Versatel seinem Unternehmen den Verzicht auf eine Lizenz angeboten habe, falls es das Telfort-Netz mitbenutzen dürfe.
Im Gegensatz dazu hatte ein Versatel-Sprecher kurz nach der Auktion angegeben, dass Telfort sein Unternehmen bedroht habe. Deshalb sei Versatel aus der Bewerbung ausgeschieden.
Der nicht angekündigte Besuch der Beamten
folgte nach Berichten über unzulässige Kontakte der beiden
Telefonbetreiber nach Beginn der Auktion.


Nachwehen der niederländischen UMTS-Auktion
An der Auktion hatten sich ursprünglich sechs Bewerber beteiligt. Nach dem Ausscheiden des niederländischen Festnetz-Telefonbetreibers Versatel war sie beendet worden. Das Aufkommen lag erheblich unter den von Finanzminister Gerrit Zalm erhofften neun Milliarden Euro.
In den Niederlanden wurden fünf Unternehmen Lizenzträger, die bereits in der mobilen Telefonie aktiv sind: die Vodafone-AirTouch-Tochter Libertel, die niederländische KPN Mobile, die France-Telecom-Tochter Dutchtone, die British-Telecom-Tochter Telfort und Deutsche Telekom zusammen mit dem skandinavischen Mobiltelefonbetrieb Ben.