Gewinneinbruch für deutsche Telekom
Die Deutsche Telekom hat in den ersten neun Monaten 2000 einen Gewinneinbruch im operativen Geschäft erlitten.
Der bereinigte Konzernüberschuss ohne Sondereffekte wie Verkäufe liege bei rund 700 Mill. Euro [rund 9,6 Mrd. ATS], teilte der Konzern zum Zwischenbericht mit.
Er betrug damit nur etwas über die Hälfte des vergleichbaren Ergebnisses aus dem Vorjahreszeitraum [rund 1,3 Mrd. Euro].
Bei Einrechnung außerordentlicher Erträge
ergibt sich allerdings ein satter Gewinnzuwachs um mehr als das
Sechsfache auf rund 8,4 Mrd. Euro. Beim Umsatz wurde nach den
vorläufigen Eckdaten ein Plus von 14,5 Prozent erzielt.

Belegschaft im Kernbereich reduziert
Die Belegschaft war Ende September noch 129.151 Mitarbeiter stark und ging damit im Verlauf eines Jahres um 13.416 Beschäftigte oder gut neun Prozent zurück.
Durch die Firmenzukäufe und die Übernahme von Beschäftigten - vor allem der Slovenske Telekomunikacie - stieg die Mitarbeiterzahl im Gesamtkonzern indes um 14.364 auf 207.440.
Die Zahl der Mobilfunk-Kunden verdoppelte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die deutsche UMTS-Mobilfunklizenz kostete die Telekom im dritten Quartal allein rund 8,5 Mrd. Euro [117 Mrd. ATS].
Nach unbestätigten Berichten führt
die Telekom zur Zeit Verhandlungen über eine mehrheitliche
Übernahme der Schweizer Telefongesellschaft Diax. In der Schweiz
beginnt am 13. November die Versteigerung der UMTS-Lizenzen. Diax
betreibt mit mehr als einer Million Kunden neben dem Festnetz- auch
ein Mobilfunk-Geschäft.

62,1 Milliarden Euro Schulden
Negativ auf das Ergebnis wirkten sich die nicht näher bezifferten Ausgaben für neue Mobilfunk-Kunden sowie UMTS-Abschreibungen aus.
Die Brutto-Verschuldung des Konzerns stieg im Jahresvergleich von 38,5 Milliarden Euro auf 62,1 Milliarden Euro [rund 855 Mrd. ATS].
Die Netto-Verbindlichkeiten (abzüglich der liquiden Mittel) beliefen sich auf 56,7 Mrd. Euro [780 Mrd. ATS].
Endgültige und detaillierte Geschäftszahlen für den Zeitraum bis Ende September will das Unternehmen am 30. November bekannt geben.
Der Börsengang von T-Online
im April spülte weitere 2,7 Mrd. Euro in die Konzernkasse. Der
Verkauf der Beteiligung am italienischen Mobilfunkbetreiber Wind
brachte 2,3 Mrd. Euro ein. Die Verkäufe der Mehrheitsbeteiligungen
an den Telekom-Kabelnetzen in Nordrhein-Westfalen und Hessen ergaben
zusammen 2,96 Mrd. Euro.
