Deutsche Telekom erfüllt Erwartungen
Die Deutsche Telekom hat mit ihren Geschäftsergebnissen in den Monaten Januar bis September 2000 die Erwartungen der Analysten erfüllt.
Der Umsatz stieg vorläufigen Berechnungen zufolge gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 14,5 Prozent auf 29,3 Milliarden Euro, wie die Telekom heute mitteilte.
Erwartungsgemäß sank der Konzernüberschuss ohne Sondereffekte auf 0,7 Milliarden Euro von 1,25 Milliarden Euro im Vorjahr.
Dank des steuerfreien Verkaufs der Anteile an dem italienischen Telefon-Konsortium Wind und der im dritten Quartal verbuchten Sondererträge aus dem Verkauf von Mehrheitsanteilen an TV-Kabelgesellschaften belief sich der Konzernüberschuss auf 8,4 Milliarden Euro, womit die Analystenerwartungen übertroffen wurden.
Während die Auslandsbeteiligungen in Frankreich und Großbritannien den Umsatz den Angaben zufolge um 2,3 Milliarden Euro ansteigen ließen, minderten sie gleichzeitig das Ergebnis um 1,4 Milliarden Euro. Außer durch Abschreibungen auf die Firmenwerte wurde das Konzernergebnis auch durch Abschreibungen auf die Kosten für das UMTS-Mobilfunkgeschäft und erneut durch hohe Kundenakquisitionskosten im Mobilfunk belastet. Durch die Anteilsverkäufe flossen der Telekom im dritten Quartal 2,96 Milliarden Euro zu. Weitere Details zum Konzernergebnis will die Telekom am 30. November bekannt geben.

Wie von Analysten erwartet, verzeichnete die Telekom im dritten Quartal einen deutlichen Anstieg bei den Finanzverbindlichkeiten.
Die Bruttoverschuldung belief sich auf 62,1 Milliarden Euro zum 30. September. Ende Juni dieses Jahres hatte die Summe der Verbindlichkeiten noch bei 49,9 Milliarden Euro gelegen.
Binnen Jahresfrist beträgt der Zuwachs damit 23,6 Milliarden Euro. Der erhöhte Kapitalbedarf erklärt sich aus der Bezahlung der UMTS-Mobilfunklizenzen in Deutschland und den Niederlanden sowie aus Kapitalbeteiligungen im Ausland.
In den Wachstumsbranchen Internet und Mobilfunk verzeichnete der Konzern eigenen Angaben zufolge einen deutlichen Anstieg der Kundenzahlen.
Die Zahl der Mobilfunkkunden habe sich binnen Jahresfrist im Konzern auf 26,5 Millionen verdoppelt. Rund 39 Prozent der Mobilfunkkunden stammten mittlerweile aus dem Ausland, hieß es.
Bei der Internet-Tochter T-Online betrug das Kundenwachstum 94 Prozent auf sieben Millionen, wovon auf die Töchter in Spanien und Frankreich rund eine Million Kunden entfielen.