31.10.2000

HINTERGRUND

Bildquelle: APA

"Handlungsbedarf im Innenministerium"

Die Ereignisse der letzten Woche hätten gezeigt, dass "mindestens seit 1997 Handlungsbedarf im Innenministerium" bestehe, sagte Innenminister Ernst Strasser am Montagabend zur FutureZone. Wie man sehe, "gibt es Lücken im System", so Strasser wörtlich.

Die Lücken würden sowohl die Zugriffsberechtigungen - die Network-Policy im weiteren Sinne - als auch die ganz alltäglichen Umgangsformen der Beamten mit Daten betreffen. Beides wolle man nun "ganz ohne Vorurteile" untersuchen.

Allerdings ohne den Anspruch einer "lückenlosen Kontrolle", sagte Strasser. Bekanntlich sei diese ab einer bestimmten Größe und Komplexität des Systems nicht möglich.

"Grauzonen und schwarze Schafe"

Es gehe um eine andere "Unternehmenskultur des Hauses" als jene, die bis jetzt üblich gewesen sei, so Strasser.

Das beginne bei dem Beamten, der aus Langeweile über tausend EKIS-Abfragen vorgenommen habe, und ende bei jenen, die nunmehr suspendiert worden seien.

"Grauzonen und schwarze Schafe" würden in Hinkunft im Ministerium nicht mehr toleriert werden. Das habe er, Strasser, auch der Personalvertretung in aller Deutlichkeit gesagt.

Einstieg unter fremdem Passwort

Viele der kolportierten Einstiege mit fremden Dienstnummern - die als Passwörter gelten - in das EKIS-Datenbanksystem seien ganz einfach auf fehlende technische Ausrüstung zurückzuführen.

Dass bei Verkehrskontrollen Beamte mangels Computer vor Ort per Funk anriefen und ein Kollege ins Kfz-Register einsteige, sei nun einmal die Regel.

Auf die Frage, ob diese polizeiinterne Kommunikation auch weiterhin analog und völlig ungeschützt im HF-Bereich gefunkt werde, lautete die Antwort: