29.10.2000

MICROSOFT

Bildquelle: FuZo

Nervosität bei US-Behörden nach Hackangriff

Der Hackerangriff auf Microsoft hat in US-Sicherheitskreisen und auch im Verteidigungsministerium große Besorgnis ausgelöst.

Ein ehemaliger Manager des Pentagon-Computersicherheitsteams sprach in der Zeitung "Seattle Post-Intelligencer" von einem besonders "unheimlichen" Angriff. Aus Sicherheitskreisen hieß es, der Angriff aus Russland beweise, dass auch die größten Firmen und Regierungen nicht sicher seien.

Microsoft legte unterdessen neue Unterlagen vor, und versuchte damit zu dokumentieren, dass der Schaden wesentlich geringer war als zunächst gedacht.

Fahndung auf Hochtouren, Microsoft spricht von begrenzter Panne

Die amerikanische Bundeskriminalpolizei FBI fahndet weiter nach den Hackern. Über den Stand der Ermittlungen wurde jedoch am Sonntag nichts bekannt. Microsoft bemühte sich am Wochenende, den Fall herunterzuspielen.

"Der Vorfall scheint wesentlich begrenzter zu sein als wir zunächst gedacht haben", meinte Firmensprecher Mark Murray. Demnach hatten die Einbrecher entgegen ersten Berichten keinen Zugang zum geheimen Quellcode der Microsoft-Hauptprodukte Windows ME, Windows 2000 oder Office.

Microsoft-Sicherheitsexperte Howard Schmidt legte am Samstag neue Details des Einbruchs vor. Demnach verschafften sich die Hacker über den Privatcomputer eines Angestellten Zugang in das Microsoft-Netzwerk.

Internetexperten zweifeln an MS-Darstellung

Einige Internetexperten zweifelten die Angaben von Microsoft allerdings an. Steve Fallin vom Unternehmen Watchguard Technologies in Seattle sagte, er habe Zweifel an der Darstellung.

Es wäre auch schon ein großer Zufall, wenn die Hacker wirklich nur die Quellcodes der neuesten Produkte ausgekundschaftet und die Hauptsoftware ignoriert hätten.