Internet trifft Zwischenhändler
Das elektronische Geschäft übers Internet wird das Händlernetz vor Ort nach Expertenmeinung langfristig ausdünnen.
Treffen könnte es vor allem Zwischenhändler etwa in der Auto- oder Versicherungsbranche, sagte Wirtschaftsinformatiker Michael Bastian. In Zukunft würden Geschäfte zunehmend über den Versandhandel abgewickelt.
Man könne sich im Netz informieren, nach dem günstigeren Preis suchen und dann bestellen. "Tendenziell geht den Geschäften etwas verloren, und die wissen auch nicht so richtig, wie sie darauf reagieren sollen", sagte der Spezialist aus Aachen.
Erste Versuche in der Automobilbranche
hätten gezeigt, dass ein Autokauf am Computer problemlos möglich
sei: "Man kann den Wagen konfigurieren, man sieht Bilder, man kann
Zubehör auswählen. Zum Verkauf braucht man die schönen marmornen
Hallen der Autohäuser nicht mehr", sagte Bastian. "Der Autohändler
wird weiter existieren", es werde jedoch eine Funktionsverschiebung
hin zum Reparaturbetrieb geben.

Weitgehende Auswirkungen auf Versicherungsbranche
Auch in der Versicherungsbranche müssten sich einige Arbeitnehmer gehörig umstellen.
"Die Versicherungen versuchen zur Zeit, den Vertreter neu zu definieren, ihm andere Aufgaben zu geben."
Ihnen sei bewusst, dass sie mittelfristig "einer bestimmten Klientel" den Abschluss über das Internet anbieten müssten. "Für andere Kunden werden Vertreter aber noch gebraucht. Da muss man lavieren."
Persönlicher Kundendienst bleibt wichtig
Derzeit entstehen Bastian zufolge jedoch durch die elektronische Abwicklung von Geschäftsprozessen mehr Arbeitsplätze als verschwinden.
Und ganz verschwinden würden die Händler vor Ort nicht. Im Gegenteil: "Die Welle kann zurückschwappen, etwa, wenn Kunden unzufrieden sind", sagte der Experte.
Bei defekten Produkten fehle jetzt noch der Kundendienst. "Ich denke, dass in diesem Dienstleistungsbereich dann noch mehr Jobs entstehen."