Satellitenfunknetz Iridium soll weiterleben
Nach dem Zusammenbruch im Frühjahr soll das weltweite Mobilfunknetz Iridium nun doch weiterbetrieben werden.
Der US-Elektronikkonzern Motorola, größter Einzelinvestor und Betreiber des Iridium-Systems, habe die Iridium-Kunden informiert, dass eine neu gegründete Gesellschaft dem Konkursgericht in New York ein Angebot für die Satelliten und Vermögenswerte vorgelegt habe.
Dies berichtet die "Financial Times Deutschland" in ihrer Online-Ausgabe. Das Netz, das aus mehr als 60 Kommunikationssatelliten beruht, soll künftig der US-Flugzeugbauer Boeing betreiben und warten.
Das Gesamtvolumen für Boeing
umfasse rund 250 Millionen US-Dollar [rund 4 Mrd. ATS], zitierte
die Zeitung einen Boeing-Sprecher. Boeing übernehme aber keine
Anteile an Iridium oder an seinem neuen Betreiber.

Dan Colussy neuer Präsident von Iridium
Die US-Satelliten-Telefongesellschaft Iridium LLC war im März dieses Jahres für zahlungsunfähig erklärt worden. Der Hauptgrund waren zu wenig Kunden gewesen.
Mit den Handys des Iridium-Systems kann auch in sehr abgelegenen Gebieten telefoniert werden. Der Aufbau des Satellitensystems hatte mehr als fünf Milliarden Dollar gekostet.
Präsident der neuen Iridium-Gesellschaft soll nach Informationen der Zeitung der frühere Präsident der US-Fluggesellschaft Pan Am, Dan Colussy, sein.
Motorola halte zunächst
noch einen minimalen Anteil an der neuen Gesellschaft. Das
Konkursgericht müsse den Plänen noch zustimmen.
