27.10.2000

KARTELL-BIZ

Gericht verzichtet auf Unix-Experten

Die technische Einführung durch einen Sachverständigen, die das Berufungsgericht im Microsoft-Prozess vorgeschlagen hat, ist gestrichen.

Microsoft kritisierte, der Experte kenne sich nur mit Unix aus, und auch das US-Justizministerium äußerte Bedenken, dass durch diese Art der Einführung der Fall in die falschen Bahnen gerät.

Das Berufungsgericht hat mit dem inzwischen gekippten Vorschlag, dass ein unabhängiger Experte eine technische Einführung gibt, allerdings etwas im Monopolprozess Einmaliges erreicht: Microsoft und das Justizministerium waren sich erstmals einig.

Erzfeind Sun im Spiel

Dass Microsoft Bedenken gegen den Sachverständigen Michael Hites vom Illinois Institute of Technology hegte, hing mit seinem Aufgabenfeld am Institut zusammen: Hites, so stellte Microsoft pikiert fest, ist ein Unix-Experte.

Zwar räumte der Softwaregigant ein, dass Hites auch ein wenig Ahnung ["some familiarity"] von Windows NT und Windows 2000 hat, im Kartellverfahren gehe es aber um Windows 9x und damit um ein ganz anderes Betriebssystem.

Ein weiterer aus Microsofts Sicht fataler Makel von Hites war, dass er noch im Juni ein von Sun Microsystems gesponsertes Unix-Projekt leitete.