Telekom.DE im Visier der Datenschützer
Die oberste deutsche Datenschutzbehörde sieht beim Verkauf von Telefon-Kundendaten der Deutschen Telekom Probleme.
Der für die Telekommunikation zuständige Sprecher des Bundesbeauftragten für den Datenschutz, Peter Büttgen, sagte, das Verfahren sei als "heikel" einzuschätzen.
Es gebe bei der Telekom Software-Probleme, was dazu führe, dass beim Verkauf von Kundendaten auch jene Kundendaten übermittelt würden, die von den Kunden nur teilweise zur Veröffentlichung freigegeben worden seien.
Die Käufer der Daten würden zwar von der Telekom vertraglich zur Beachtung der Kundenwünsche verpflichtet, es sei aber nicht ausgeschlossen, dass die Daten dennoch veröffentlicht würden.

Der Sprecher reagierte damit auf einen Bericht eines Online-Magazins, wonach die Telekom persönliche Kundendaten wie Telefonnummern und Anschriften von Telefonkunden entgegen den Wünschen sicherheitsgefährdeter Personen an jedermann weiterverkauft.
Das Magazin "Thema1" hatte bereits Ende vergangener Woche unter Verweis auf eigene Recherchen berichtet, die Telekom verkaufe bis zu 37 Millionen Kundeneinträge, obwohl nur 34 Millionen Einträge freigegeben seien.
Am Donnerstag ergänzte das Magazin seinen Bericht unter anderem mit einem Gerichtsbeschluss, der das Verbot einer Veröffentlichung der Daten belegen soll.
Zudem veröffentlichte das Magazin eine Stellungnahme der Telekom an einen Anwalt, in der das Unternehmen angeblich die Weitergabe geheimer Daten einer schutzwürdigen Person bestätigt hat.
Der Behördensprecher sagte, man sei im Jahresverlauf über mögliche Probleme bei der Weitergabe von Kundendaten angesprochen worden und habe darauf die Telekom kontaktiert.
Das Unternehmen habe Software-Probleme eingeräumt. Danach werden die Kundendaten nicht selektiert, sodass die Käufer der Kundendaten den kompletten Datensatz bekämen, einschließlich Daten, die bestimmten Einschränkungen bei der Veröffentlichung unterlägen.