25.10.2000

FRAILTY, THY NAME IS GAMEKID

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"Computerspiele stumpfen ab"

Zwei Drittel aller Eltern kennen nach einer Studie der Universität Bochum die Computerspiele ihrer Kinder nicht.

Die Studie ist nicht müde, zu den Fakten auch gleich Stellung zu beziehen. Denn "das Wissen um die Inhalte dieser Spiele und ein gesundes familiäres Umfeld im Kampf gegen die Folgen von Gewalt verherrlichenden Spielen ist sehr wirksam", so die Studie.

Erst Fernsehen, jetzt Spiele

Nach einer von ihm vorgestellten Studie stellten Wissenschaftler bei manchen Computer-Kids eine starke emotionale Abstumpfung fest. Von den 300 Kindern zwischen acht und 14 Jahren hätten stets diejenigen Befragten eine gefährliche Absenkung der Aggressionsschwelle aufgewiesen, die mehr als zehn Stunden pro Woche spielten und keine feste Bindung zu ihren Eltern hätten, berichtete Trudewind.

Dagegen hätten sich ein gesundes familiäres Umfeld und eine Beteiligung der Eltern an den Spielerfahrungen ihrer Kinder als stark aggressionshemmend erwiesen.

Nicht schwarz-weiß

Heike Esser von der Fachhochschule Köln wies darauf hin, dass man keineswegs sagen könnte: Wer den Gewaltspielen zuspricht, ballert auch in der Wirklichkeit. Die Wirkung hänge von sehr vielen Faktoren ab und ereigne sich auf den unterschiedlichsten Ebenen. So beeinflussten die Erfahrungen in der virtuellen Spielwelt die Stimmungen.

Dungeons im Kölner Dom

Andere Kinder gingen aber so weit, dass sie Klickbewegungen in der Realität nachahmten. "Eine Testperson war durch ein Historienspiel so beeinflusst, dass sie am Kölner Dom Steine anklicken wollte, um zu sehen, ob sich dahinter eine Tür verbirgt", schilderte die Kölner Forscherin. Die Bundesstelle für jugendgefährdende Schriften mit Sitz in Bonn indiziert Computer- und Videospiele, die besonders Gewalt verherrlichend sind.