Die Jäger der verlorenen UMTS-Milliarden
Die römische Staatsanwaltschaft ermittelt nach dem vorzeitigen Ende der italienischen UMTS-Auktion in Italien wegen Manipulationsverdachtes.
Wie am Dienstagabend aus Justizkreisen in der italienischen Hauptstadt verlautete, sollen Finanzermittler den Ablauf der Versteigerung genau unter die Lupe nehmen.
Bei der Auktion hatte das Blu-Konsortium um die British Telecom am Freitag zunächst um eine Auszeit gebeten und sich am Montag nach nur zehn Bieterrunden zurückgezogen.
Eine Buße aus Rom
Die italienische Regierung wirft dem Konsortium verbotene
Absprachen vor und verhängte gegen Blu eine Buße von umgerechnet
mindestens 28 Milliarden ATS wegen Verstößen gegen die Bieterregeln.

"Hinweise auf abgestimmtes Verhalten"
Im öffentlichen Rundfunk hieß es zur Begründung für die Verhängung des Strafgeldes, es gebe "Hinweise auf ein abgestimmtes Verhalten".
Die Regierung erklärte, Blu habe "wiederholt gegen seine Zurückhaltungspflicht" verstoßen. Die Regierung habe geprüft, ob die Auktion annulliert werden solle, sich dann aber dagegen entschieden, sagte der Staatssekretär.
Experten hatten damit gerechnet, dass es bei einer Annullierung zu einer Serie von Klagen durch die Bieter gekommen wäre.