23.10.2000

ABGEBROCHEN

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Italienische UMTS-Auktion gescheitert

Die Versteigerung der UMTS-Mobilfunklizenzen in Italien ist nach dem Rückzug des Blu-Kosortiums nur zwei Tage nach ihrem Beginn beendet worden.

Der kleinste italienische Bieter erklärte am Montag seinen Ausstieg aus der Auktion, womit für die fünf Lizenzen nur noch fünf Bieter im Rennen waren.

Die Regierung sucht nun nach Angaben aus Kreisen des Kommunikationsministeriums nach einem Weg, um die Versteigerung erneut aufleben zu lassen. Möglicherweise werde es eine neue Ausschreibung geben, in der den verbliebenen fünf Bietern vier Lizenzen angeboten würden, hieß es.

Zurück auf den realen Highway

Die UMTS-Technologie stellt nach Autostrade-Angaben eine mit Unsicherheiten belastete Investition dar, ohne dass Projektmanagement und die

technische Systemführerschaft gesichert seien. Autostrade will sich nun eigenen Angaben vom Montag zufolge auf das "Kerngeschäft" konzentrieren.

Schiebung

Für Montagnachmittag wurde eine Sitzung des Auktionskomitees im Kommunikationsministerium einberufen. Sollte die Auktion für gültig erklärt werden, hätten die fünf verbliebenen Bieter eine UMTS-Lizenz zu vergleichsweise günstigen Preisen erstanden.

Die Handlungsmöglichkeiten der Regierung sind relativ begrenzt, da alle Entscheidungen voraussichtlich angefochten werden.

Der italienische Mobilfunkmarkt gilt als einer der attraktivsten in Europa, das Feld gilt aber auf Grund der hohen Verbreitung des Mobilfunks in der Bevölkerung bereits als nahezu gesättigt.

In Branchenkreisen war geschätzt worden, dass Italien aus der Auktion 17,5 bis 35 Mrd. Euro [482 Milliarden ATS] aus dem Lizenzverkauf erlösen könnte. In Deutschland hatte der Erlös 50,8 Mrd. Euro und in Großbritannien 32,5 Mrd. Euro betragen.