22.10.2000

NASTROWJE

Bücher via Internet in die russische Provinz

Auch russische Verlage haben das Internet für sich entdeckt: Mit dem Online-Handel im Internet wollen sie künftig den Buch-Verkauf in der Provinz stärken.

"Gerade für kleinere, spezialisierte Verleger ist der Online-Vertrieb eine Chance, mehr Leser in abgelegenen Regionen und kleineren Städten zu erreichen", sagte der Direktor des 1993 gegründeten Intellektuellen- Verlags Ad Marginum, Aleksandr Iwanow, auf der Frankfurter Buchmesse. Bislang konzentriere sich ein Großteil der Auflagen auf Moskau.

Die Provinz werde für die Verlage jedoch immer wichtiger, seit sich der Lebensstandard in Städten wie Saratow oder Nischnij Nowgorod dem der russischen Hauptstadt deutlich angenähert habe, sagte der 46 Jahre alte Herausgeber moderner russischer Literatur. "Ein Problem des Online-Vertriebs bleibt allerdings die Zahlungsabwicklung, da Kreditkarten bislang nur in Moskau und St. Petersburg üblich sind."

Während die Verlagskonzerne vor allem auf Trivialliteratur wie Krimiserien bauen, kümmert sich Iwanow um junge experimentelle Literatur.