19.10.2000

USER & LOSER

Per Internet zur "Zwei-Klassen-Gesellschaft"

Vor einer "Zwei-Klassen-Gesellschaft" beim Internet- Zugang hat der deutsche Medienpädagoge Max Fuchs gewarnt. "Wir müssen aufpassen, dass Kinder aus ärmeren Familien nicht auf der Strecke bleiben. Medienbildung muss für alle gelten", sagte der Direktor der Akademie Remscheid für musische Bildung und Medienerziehung am Mittwoch am Rande der Mainzer Fachtagung "User & Loser?".

Fuchs betonte die Vorzüge der Neuen Medien in der Kinder- und Jugendarbeit: "Die Souveränität, mit der Kinder im Internet nach Informationen suchen, hat ihnen keiner beigebracht. Da schlägt das Pädagogenherz höher."

Kinder lernen durch das Internet

Die Ängste vieler Eltern vor einer ausufernden Nutzung des Internets seien überzogen. "Ich habe keine Sorge, dass da Sozialkrüppel entstehen", meinte der Vorsitzende der Bundesvereinigung Kulturelle Jugendbildung.

Wer mit dem "Pokemon"-Tick seiner Kinder nicht zurecht komme, sollte nach Ansicht des Experten nicht zu Verboten greifen. "Das ist eine Szene, die kann man schlecht finden, aber nicht verbieten."

Pädagogen müssten das Interesse der Jüngeren auch für kulturelle Themen im Netz wecken. "Die Kinder lernen durch das Internet unglaublich viel über ihre Wünsche und Anforderungen an das Leben. Wir arbeiten, damit sie nicht nur auf materielle Dinge ausgerichtet sind", sagte der Remscheider Wissenschaftler.