mSign-Standard für Einkauf per Handy
Verbraucher sollen schon in einigen Monaten über ihr Handy Waren und Dienstleistungen bestellen und bezahlen können.
Das von 35 internationalen Firmen ins Leben gerufene "Mobile Electronic Signature Consortium - mSign" stellte dafür heute in München einen neu entwickelten digitalen Standard vor.
Er soll den fälschungssicheren Datenaustausch zwischen dem Mobiltelefon eines Verbrauchers und dem jeweiligen Unternehmen ermöglichen. Noch in diesem Jahr können nach Angaben von mSign die ersten Mobilfunkanbieter ihren Kunden das neue Service anbieten.
Am Konsortium beteiligt
sind neben Mobilfunkanbietern wie D1, D2 und VIAG Interkom auch
Banken und Unternehmen wie Siemens und Hewlett-Packard. Sie hatten
mSign 1999 ins Leben gerufen, um einen einheitlichen, weltweit
gültigen Standard für die Abwicklung von Geschäften übers Handy zu
entwickeln. Von diesem so genannten M-Business oder M-Commerce
versprechen sich die Unternehmen hohe Wachstumszahlen. Bis 2003
rechnen sie europaweit mit einem Transaktionsvolumen von 23
Milliarden Euro.

"Für den Verbraucher wird sich gar nichts ändern, er wird einfach sein Handy weiter benutzen, jedoch mit erweiterten Funktionen", sagte der mSign-Vorsitzende Jozsef Bugovics.
Das Mobiltelefon werde quasi zum Kartenlesegerät umfunktioniert und speichere alle sensiblen Daten auf der Chipkarte im Handy.
Für einen Zahlungsvorgang soll der Kunde
einfach seine Handynummer angeben können. Wenige Sekunden später muss er über das Display seines Handys die Transaktion durch Eingabe seiner PIN-Geheimzahl bestätigen. Die Abbuchung des Betrages erfolge entweder über ein Kreditkartenkonto oder werde auf der Telefonrechnung aufgeführt. Das liege im Ermessen des jeweiligen Anbieters, erklärte Bugovics.
Der Telefonanbieter benötige für die Rechnungstellung aber eine Banklizenz. Die meisten hätten bereits eine solche beantragt.