UMTS-Interessentenschwund in Italien
Im Vorfeld der italienischen UMTS-Versteigerung bahnt sich erneut Ärger an.
Von einst acht Kandidaten waren bis Dienstag sechs verblieben, und um einen weiteren rankten sich jetzt massive Rückzugs-Gerüchte: Spannungen unter den Aktionären des italienischen Telekom-Konsortiums Blu bedrohen dessen Teilnahme.
Das wären schlechte Neuigkeiten für das italienische Kommunikationsministerium, das die Zahl der Lizenzen automatisch von fünf auf vier verringern müsste, um überhaupt noch einen Bieterwettstreit zu ermöglichen.

British Telecom [BT], mit einer 20-prozentigen Beteiligung einer der größten Aktionäre von Blu, will ihr Aktienpaket aufstocken, aber nicht die 51-Prozent-Schwelle erreichen.
Dazu hatte sich das Unternehmen aber mit den anderen Partnern bei der Gründung des Konsortiums im Jahr 1999 verpflichtet.
BT befürchtet zu hohe Ausgaben in Zusammenhang mit der UMTS-Lizenz, sollte sie die Mehrheit am Mobilfunkbetreiber Blu übernehmen.
Die Haltung der Briten löste bei den anderen Aktionären Entrüstung aus. Die Bekleidungsgruppe Benetton sowie die Medienholding Mediaset und der römische Verleger Caltagirone hatten bereits damit gerechnet, ihren Anteil an BT zu verkaufen. Alle drei Gruppen erwägen einen schrittweisen Rückzug aus Blu.