Megatrend Computing im Auto
Sun kündigt eine Partnerschaft mit dem Autokonzern General Motors an - mit dem Ziel, Java als Standard für Computer im Auto zu etablieren.
Die Allianz soll Sun jedenfalls helfen, weiter in diesen Zukunftsmarkt vorzudringen. Derzeit verwenden rund eine Million Kunden das Onstar-Onlinesystem von General Motors. Spätestens im Jahr 2003 sollen es bereits vier Millionen sein.
General Motors wiederum verspricht sich von der Partnerschaft die Möglichkeit, seine OnStar-Technologie auch anderen Autoherstellern zu verkaufen, und zwar unabhängig davon, welche Betriebssystem-Plattform diese verwenden.
GMs Onstar-Tochter verkauft
drahtlose Computer-Dienstleistungen wie ferngesteuerte
Navigationssysteme und sprachaktiviertes Internet. Damit kann der
Fahrer E-Mails, Nachrichten und Aktienkurse ebenso abrufen wie
Wetterbericht und Sportergebnisse.

Vom Spezialfeature zum Ausrüstungsstandard
Ursprünglich als Spezialfeature für die teuersten Cadillac-Modelle gedacht, wird die Onstar-Technologie im Jahr 2001 Einzug in ganze 32 der 54 Fahrzeugmodelle von GM finden.
Darüber hinaus wird sich die Onstar-Technologie im Jahr 2001 in der Luxusklasse von Toyotas Lexus sowie ab 2002 auch in Hondas Acura-Serie finden.
Onstar-Services werden als Jahresabonnement angeboten und kosten in den USA zwei- bis vierhundert Dollar.
Ein Jahresabonnement des Online-Angebotes
kostet inklusive Wagenortung im Diebstahlsfall, Fernsteuerung für
die Fahrzeugtüren und Fahrzeugdiagnostiksystem mit inkludiertem
Pannenservice 200 Dollar pro Jahr [rund 3.250 ATS/235 Euro]. Das
Premium-Paket mit "Butler-Diensten" wie Ticketreservierung,
Online-Fahrplan und Reservierungsservice kommt auf 400 Dollar
jährlich [rund 6.500 ATS/470 Euro].

Konkurrenten keineswegs untätig
Erzrivale Microsoft hatte erst am Sonntag seine Plattform Windows CE Automotive v.3 sowie seine Car.Net-Initiative auf der Convergence 2000 vorgestellt.
Auch IBM und Intel wollen bei der Entwicklung der "Dashboard"-Telematik für den mobilen Fahruntersatz kooperieren. IBM wird dazu seine "VisualAge Micro Edition" für Java einbringen und Intel seine "X-scale"-Chiparchitektur.
"Mobiles Computing im Auto stellt ein wichtiges und wachsendes Marktsegment dar, das IBM und Intel mit neuen Produkten bepflügen wollen", sagt Skip McGaughey, Marketing- und Verkaufsdirektor von IBMs Embedded-Systems-Abteilung.
Microsoft hat auf der Convergence2000-Konferenz
in Detroit die dritte Version von "Windows CE for Automobile"
vorgestellt. Mit dem Betriebssystem lassen sich laut
Microsoft-Manager Bob McKenzie in Kraftfahrzeugen verschiedenste
Anwendungen steuern, darunter auch ein Video-Unterhaltungssystem für
die Mitfahrer.
