USA gegen AOL/Time Warner-Fusion
US-Regierungsvertreter bereiten sich nach einem Zeitungsbericht auf eine Ablehnung der geplanten Fusion der Medienkonzerne Time Warner und AOL vor, falls innerhalb der nächsten zwei Wochen keine Einigung über die strittige Frage des Internetzugangs erzielt werden sollte.
Vertreter beider Parteien hätten bislang keine Übereinkunft darüber erzielt, wie künftig konkurrierenden Internet-Unternehmen der Zugang zum Hochgeschwindigkeits-Kabelnetz des fusionierten Konzerns ermöglicht werde, berichtet die "Washington Post" in ihrer Samstagsausgabe unter Berufung auf ungenannte Kreise.
Die US-Wettbewerbsbehörde FTC muss bis zum 27. Oktober über die geplante Fusion entscheiden.
Grosse Differenzen kolportiert
Beide Seiten lägen in ihren Positionen noch weit auseinander,
berichtet das Blatt. Bis zum festgesetzten Datum sei daher nicht mit
einer Einigung zu rechnen. Zwar könnten die Unternehmen noch eine
Frist-Verlängerung beantragen, aber die Anwälte der
Wettbewerbsbehörde bereiteten bereits eine Ablehnung des
angestrebten Zusammenschlusses vor, hieß es. Die FTC lehnte eine
Stellungnahmen zu dem Bericht ab.


Brüssel gab schon grünes Licht
Am Mittwoch hatte die EU-Wettbewerbskommission den geplanten Zusammenschluss der beiden US-Konzerne zum weltgrößten Medienkonzern unter der Auflage genehmigt, dass AOL seine strukturellen Verbindungen zum deutschen Medienkonzern Bertelsmann löse.
Die Genehmigung sieht den Ausstieg von Bertelsmann bei AOL Europe und dem französischen Gemeinschaftsunternehmen AOL CompuServe vor. Damit wollen die Wettbewerbshüter eine marktbeherrschende Stellung des Fusionskonzerns bei der Vermarktung von Musik im Internet verhindern.