13.10.2000

BETRUG.DE

Staatsanwälte durchsuchen Infomatec-Büro.DE

Nach dem Vorwurf der Fälschung von Ad-Hoc-Meldungen haben Staatsanwaltschaft und Polizei die Geschäftsräume des Software-Unternehmens Infomatec durchsucht.

Bei der Aktion am Donnerstag sei Beweismaterial sichergestellt worden, sagte ein Polizeisprecher am Freitag. Neben der Firmenzentrale in Augsburg seien auch Gebäude in Hessen und Baden-Württemberg durchsucht worden.

Die Meldung verstärkte den Druck auf die Infomatec-Aktie. Am Vormittag brach das Papier um 7,7 Prozent auf 3,85 Euro ein. Im Juli hatte die Aktie noch bei 13,50 Euro, im Februar 1999 sogar bei 63,60 Euro gelegen.

Die Infomatec Integrated Information Systems AG hatte Ende August Informationen aus Ad-hoc-Meldungen zurückgenommen. Die Umsatzerwartungen 2000 wurden auf rund 50 Millionen Euro halbiert.

Schutzgemeinschaften von Kleinaktionären erstatteten daraufhin gegen den Vorstand Anzeige wegen Kursbetrugs und Insiderhandels.

Sie zielen dabei auf mögliche Schadensersatzforderungen der Anleger. Die Augsburger Staatsanwaltschaft ermittelt nach einer anonymen Anzeige bereits seit dem vergangenen Jahr gegen die Verantwortlichen.