Gigabell-Chef wirft das Handtuch
Der Vorstandsvorsitzende der insolventen Gigabell AG, Daniel Davids, gibt sein Amt auf, weil er sich "gezielt" von Vorstandsentscheidungen abgeschnitten fühlt.
Er sehe sich derzeit "mangels fehlendem Aufsichtsrat nicht mehr in der Lage, die Interessen der Gesellschaft und der Anleger zu vertreten", teilte Gigabell zur Begründung mit.
In den vergangenen Wochen seien Vorstandsbeschlüsse "im Alleingang zwischen den Vorstandsmitgliedern Funke und Stassen und teilweise mit Genehmigung des vorläufigen Insolvenzverwalters" getroffen worden.
Davids monierte, seine Entscheidungen seien dabei teilweise verworfen oder andere Entscheidungen ausdrücklich gegen seinen Willen durchgesetzt worden. Da dies "zu erheblichen Schadensersatzforderungen durch die Anleger führen könnte", lehne er jede weitere Verantwortung ab.

Gigabell war Ende September als erstes Unternehmen aus dem Wachstumssegment Neuer Markt der Frankfurter Börse pleite gegangen und setzt nun auf einen Neuanfang mit Hilfe des finnischen Unternehmens Saunalahti Oyj.
Voraussetzung für einen Einstieg der Finnen ist indessen eine erfolgreiche Sanierung der deutschen Firma.