Versteigerung beginnt am 19.Oktober
In Italien werden ab 19. Oktober fünf milliardenschwere UMTS-Lizenzen versteigert. Dieses Datum der Auktion gab die Regierung in Rom am Donnerstag bekannt.
Zugelassen für die Auktion sind die vier bisherigen Mobilnetzbetreiber Omnitel Pronto Italia, Telecom Italia Mobile [TIM]), Wind Telecomunicazioni und Blu sowie die Bietergemeinschaften Andala und IPSE 2000.
Italien ist eines der Länder in Europa mit der
höchsten Mobiltelefon-Dichte.
Die Bewerber im Detail
Hinter Omnitel steht Vodafone in Nachfolge des Eigners Mannesmann Mobilfunk, TIM ist die Mobilfunktochter des von Olivetti übernommenen Ex-Monopolisten Telecom Italia. Blu wird unter anderem von British Telecom, Autostrada, Mediaset und der Holding Edizione getragen, das Unternehmen Wind vom Stromversorger Enel und France
Télécom. Die Deutsche Telekom war erst kürzlich als Wind-Gesellschafter ausgeschieden; Enel und France Télécom hatten dem Bonner Konzern das spektakulär gescheiterte Werben um Telecom Italia verübelt. Das Konsortium Andala wird maßgeblich vom Hongkonger Mischkonzern Hutchison Whampoa und dem sardischen Internetanbieter Tiscali getragen, zu IPSE 2000 gehören unter anderem die spanische Telefónica, die finnische Sonera und die Banca di Roma.

So soll die Auktion ablaufen
Italiens Regierungschef Giuliano Amato bestätigte den Starttermin vom kommenden Donnerstag offiziell. Die Lizenzen sollen demnach im Dezember formell den Gewinnern der Versteigerung zugeteilt werden.
Die Mindestgebote liegen bei vier Billionen Lire [rund zwei Milliarden Euro] für jede der fünf Lizenzen; die Regierung in Rom rechnet indes mit Gesamterlösen von mindestens 25 Billionen Lire [etwa 12,5 Milliarden Euro].
Schatzminister Vincenzo Visco betonte zuletzt, die Erlöse könnten auch die doppelte Höhe erreichen. Experten erwarten Einnahmen von umgerechnet 16,5 bis 22 Milliarden Euro. Die Lizenzen werden für 15 Jahre vergeben.
TU Mobile-Konsortium im Vorfeld ausgeschieden
Eine Woche vor Beginn des Verfahrens wurde die Bietergemeinschaft
TU Mobile ausgeschlossen; damit können nur noch sechs der
ursprünglich acht Bewerber an der Versteigerung teilnehmen. Den
Ausschluss des TU-Konsortiums gab der Präsident der italienischen
Regulierungsbehörde, Enzo Cheli, bekannt. Die Wirtschaftszeitung "Il
Sole 24 Ore" hatte zuvor unter Berufung auf den Staatssekretär im
italienischen Kommunikationsministerium, Michele Lauria, die um das
sizilianische Unternehmen TU TLC Utilities formierte Bietergruppe
habe die geforderten Finanzgarantien nicht beibringen können. Die
UMTS-Bewerber müssen eine Kaution von fünf Billionen Lire [2
Milliarden Mark] hinterlegen. Vor TU war bereits ein Konsortium
namens Anthill unfreiwillig ausgeschieden.
