12.10.2000

JA & NON

Bildquelle: fuzo

Widersprüche um Fusion Seagram-Vivendi

Die Fusion des französischen Mischkonzerns Vivendi mit der kanadischen Seagram-Gruppe zum zweitgrößten Medienkonzern der Welt ist am Donnerstag weiter in der Schwebe geblieben.

Die Wirtschaftszeitung "Financial Times Deutschland" berichtete unter Berufung auf Kreise der Europäischen Kommission, Brüssel werde die 34 Milliarden Dollar [39,1 Mrd. Euro] schwere Seagram-Übernahme ohne weitere Hindernise genehmigen.

Dem Bericht der "Financial Times Deutschland" zufolge dürfte die Kommission für die Fusion nach den jüngsten Zugeständnissen von Vivendi-Chef Jean-Marie Messier bereits in der ersten Phase des Prüfverfahrens grünes Licht geben.

"Le Monde" meldet vertiefte Prüfung

Das französische Blatt "Le Monde" meldete dagegen aus seiner Freitagsausgabe, die Kommission werde eine vertiefte Prüfung des Vorhabens einleiten und damit die Fusion um mehrere Monate verzögern.

Die Sprecherin von Wettbewerbskommissar Mario Monti, Amelia Torres, sagte, in dem Fall seien "alle Optionen offen". Noch laufe die Untersuchung; das Ergebnis werde am Freitag bekannt gegeben.

Torres fügte hinzu, auch eine vertiefte Prüfung

Jahresumsatz von 55 Mrd. Euro

Vivendi will den kanadischen Konzern per Aktientausch erwerben. Zugleich wird der französische PayTV-Anbieter Canal Plus wieder zur vollständigen Tochter von Vivendi.