Stimmung für TA-Börsengang leicht getrübt
Die Stimmung an der Wiener Börse hat sich nach der Absage des Börsengangs der VA-Tech-Tochter ai informatics [aii] weiter eingetrübt.
Wegen der schwachen Nachfrage internationaler Investoren hat nach Andritz auch die aii die Emission vorerst abgeblasen. Im Verein mit dem Kursdebakel beim Head-Börsengang hat sich die Marktstimmung für Neuemissionen im Vorfeld der Telekom-Austria-Börsenpremiere damit nochmals verdunkelt.
"Wenn man schon so eine kleine Emission wie die aii nicht anbringen kann, wie soll das bei der Telekom Austria [TA] funktionieren", fragte sich am Montag ein Aktienhändler in Wien. Dabei kommt der TA-Emission nach dem zu erwartenden Wegfall des Indexschwergewichts Bank Austria eine vitale Bedeutung für den heimischen Kapitalmarkt zu.
"Sollte die Telekom Austria auch noch verschoben werden, können wir die Wiener Börse zusperren", kommentierte ein Händler im Gespräch mit der Austria Presse Agentur. Doch auch gemäßigtere Stimmen waren im Handel zu hören. "Wenn das Börsenumfeld nicht stimmt, werden Emissionen verschoben, das ist an anderen Börsen genauso", meinte ein Marktteilnehmer.

Die Händler in Wien erwarten zurzeit dennoch mehrheitlich, dass der TA-Börsengang wie geplant startet. Angesichts des negativen Umfelds sei aber mit einem "sehr günstigen" Zeichnungspreis zu rechnen. "Die Telekom Austria muss ein Geschenk für die Anleger werden", hieß es im Handel. Auch Bankenanalysten zeigten sich überzeugt über den planmäßigen Start der TA-Aktie.
"Die Vorzeichen für die Telekom-Austria-Emission sind zwar im Augenblick nicht günstig", räumte ein Analyst ein, der Oktober sei aber traditionell ein problematischer Monat für die Märkte. Bis Anfang November könnte die Stimmung wieder deutlich drehen.