Winzer wollen wieder WWW
Nicht nur Hollywood-Stars wie Julia Roberts, auch viele australische Winzer mussten feststellen, dass die auf ihren Namen lautenden Internet-Adressen bereits von Spekulanten reserviert worden sind.
In Australien seien 25 Prozent aller Weinhersteller von dem Problem betroffen, teilte am Montag ein Rechtsanwaltsbüro in Adelaide mit. So genannte Cybersquatter erwerben die Namen bekannter Firmen als Web-Adressen und versuchen dann, aus dem Verkauf der Namen an die Markeninhaber Kapital zu schlagen.
Dem Büro zufolge reservierten sich allein ein australischer und ein amerikanischer Cybersquatter die Markennamen von einem Fünftel aller australischen Winzer als Domains.
Die beiden Cybersquatter hätten die Namen systematisch ausfindig gemacht und registrieren lassen, wahrscheinlich um sie weiterzuverkaufen, sagte eine Sprecherin des Büros. Betroffen seien unter anderem die Edelmarken "Hill of Grace" und "Mt Edelstone" des südaustralischen Herstellers Henschke. Nicht nur große Produzenten, auch kleine Qualitätswinzer hätten mit dem Problem zu kämpfen. Das Anwaltsbüro bereitet nun im Namen mehrerer Winzer eine Klage gegen die Domain-Käufer vor.
Viele internationale Firmen, darunter die Deutsche Bank, Chanel und Ikea, gewannen im vergangenen Jahr Prozesse gegen Cybersquatter. Auch US-Schauspielerin Julia Roberts und die Familie des verstorbenen US-Gitarristen Jimi Hendrix klagten erfolgreich gegen den Missbrauch von Eigennamen.