Weltmeisterschaften der Computer-Spiele
In Seoul werden seit gestern zum ersten mal die "World Cyber Games" durchgeführt, bei der Spieler aus 14 Ländern in vier Spielen gegeneinander antreten, um den jeweiligen "Weltmeister" zu ermitteln.
Die Bit-Athleten, die sich für die Wettkämpfe in nationalen Vorausscheidungen qualifizieren mussten, kämpfen noch bis zum nächsten Sonntag bei "Quake III", "Age of Empires II", "Starcraft" und "FIFA 2000" um die Weltmeistertitel.
Insgesamt werden dabei 200.000 USD an Preisgeldern vergeben.
Fraglich ist, ob das internationale olympische Komitee [IOC] das Logo der Cyber-Games akzeptieren wird. Vorausscheidungen wurden in Korea, den USA, China, Hong-Kong, GB, Deutschland, Japan, Kanada, Taiwan, Singapur, Australien, Brasilien, Frankreich, Schweden und Russland abgehalten.

Killen für die nationale Game-Industrie
Organisiert werden die World Cyber Games vom koreanischen Online-Gamenetwork BattleTop, das von der koreanischen Regierung dabei explizit unterstützt wird.
Korea ist in letzten Jahren zu einem der wichtigsten Märkte für Online-Games geworden, derzeit gibt es rund 20.000 "PC-Arkaden", in denen über Breitbannd-Anbindungen gespielt werden kann.
Korea hofft durch die Unterstützung des Events die eigene Spiel-Industrie zu stärken. Die Veranstalter haben vor, die Veranstaltung als die allgemein anerkannten Weltmeisterschaften von PC-Spielen zu etablieren.
Die anderen asiatischen Werte
Während Korea auf Games als Wirtschaftsfaktor setzt, hat die Regierung von Malaysia letzte Woche einen entgegengesetzten Weg eingeschlagen: Sämtliche Video-Spielhallen des Landes müssen innerhalb von zwei Monaten schließen.
Innenminister Abdullah Ahmad Badawi begründete den Schritt mit den vermeintlichen moralischen Gefahren: Videospiele sind demnach "das Opium" der jüngeren Generationen.
Die Arkaden-Betreiber kündigten Widerstand gegen die Anordnung an, wobei sie offensichtlich wenigstens auf eine teilweise Aufhebung spekulieren, die dann "anständige" Spiele, wie Autorennen von dem Verbot ausnimmt.