07.10.2000

KRIMI

Bildquelle: BBC

Lösegeld-Poker um gestohlene "Enigma"

Eine deutsche "Enigma"-Chiffriermaschine aus dem Zweiten Weltkrieg, die im April aus einem englischen Herrenhaus gestohlen wurde, ist zum Gegenstand eines "Lösegeld-Pokers" geworden.

Ein Unbekannter, der angeblich im Besitz des historischen Objekts ist, hat nach Angaben der Polizei mit der "Zerstörung" der Enigma gedroht. Seit vorigem Monat hat das Enigma-Museum in Bletchley Park insgesamt fünf Briefe erhalten, in denen der Entführer der Chiffriermaschine diese Drohung erhoben und ultimativ ein Lösegeld von 25.000 Pfund [41.500 Euro] gefordert hat.

In der Nacht von Freitag auf Samstag ist dieses Ultimatum des Entführers abgelaufen.

Entführer droht mit Zerstörung

Die Stiftung Bletchley Park Trust, aus deren Museum die Maschine gestohlen wurde, hat wiederholt ihre Bereitschaft zu Rückgabeverhandlungen erklärt. "Unser Angebot liegt auf dem Tisch", sagte Stiftungsdirektorin Christine Large. Sie nannte die in einem Brief enthaltene Drohung "unglaublich."

Der Absender hatte darin die Seriennummer der Enigma-Maschine angegeben und erklärt: "Ich bin angewiesen worden, Ihnen mitzuteilen, dass die Verhandlungen über die Rückgabe von G312 beendet sind, und dass die Maschine jetzt zerstört wird."