Bluetooth-Schwemme in Japan
Der Funkstandard Bluetooth, der künftig kabellos Geräte wie PCs und Peripheriegeräte, Handys, PDAs, Digitalkameras oder MP3-Player miteinander verbinden soll, leidet bislang unter der der Differenz zwischen großspurigen Ankündigungen und relativ wenigen Produkten, die wirklich marktreif sind.
Dies ist offensichtlich auch dem Industrie-Forum SGI, das den Standard verbreiten will klar, hieß es doch auf der letzten Bluetooth-Konferenz im Juni, dass Bluetooth in der "kritischen Phase" sei.
Es gelte jetzt, Bluetooth endlich "vom Schlagwort zu einer unverzichtbaren Anwendung" zu transformieren.
Auf der Messe CEATEC 2000 in Japan scheint man diesem Ziel wenigstens einen Schritt näher gekommen zu sein, die Veranstaltung wird von Bluetooth-Anwendungen geradezu überschwemmt.
Einzig die spärlichen Angaben zum Zeitpunkt der Markteinführung der Geräte dämpft die Hoffnungen wieder.
Allerdings dürfte erst dann Geld mit Bluetooth-Produkten zu verdienen sein, wenn der Standard einigermaßen verbreitet ist. Der Start ist dadurch gezwungermaßen schwerfällig.
Im Gegensatz zur Infrarot-Übertragung wie in Fernbedienungen für Fernseher ist bei Bluetooth keine unmittelbare Nähe zwischen den Geräten nötig. Bluetooth wurde von führenden Unternehmen der Computerbrache wie IBM, Toshiba und Ericsson gemeinsam entwickelt. In der "Special Interest Group" [SIG] für die Vermarktung von "Bluetooth" sind inzwischen 1.500 Firmen aus der Computer-, Telekommunikations- und Softwarebranche, darunter Ericsson, Intel, Toshiba, Microsoft und Siemens, vertreten.

Vom Handy zum Drucker
Sanyo führte auf der CEATEC ein kompaktes [unter 2 mal 2 Zentimeter groß, einige Millimeter flach] Bluetooth-Modul vor, dass an Handys oder PDAs für die Datenübertragung angesteckt werden kann.
Das Modul wurde zusammen mit einem Bluetoorh-Drucker präsentiert, auf den Fotos von einer in eine Handy integrierten Kamera übertragen wurden.

MP3-Player als Freisprecheinrichtung
Der japanische Hersteller TU-KA stellte auf der CEATEC einen MP3-Player vor, der via Bluetooth zur Freisprecheinrichtung für Handys wird.
Dazu verfügt der der Player über einen speziellen Kopfhörer, mittels dessen Knöpfen man Anrufe annehmen kann. Die Musik wird dann automatisch ausgeblendet.
Der Player benutzt Smart-Media-Karten als Speichermedium . TU-KAs Site ist

Bluetooth-LAN
Kenwood präsentierte einen PDA ["InfoVendor"] für die "große" Bluetooth-Variante "Mega" [Bis 100 Meter] im Zusammenspiel mit fest installierten Terminals.
Durch die Terminals sollen beispielsweise Firmen eine Art Bluetoth-LAN aufbauen können, worüber sowohl Handy-Gespräche geführt als auch der Zugrif auf das Firmennetzwerk ermöglicht werden soll.
Festnetz-Freisprecheinrichtung
GN-Nordkom hat eine Freisprecheinrichtung mit der "kleinen" Bluetooth-Variante "Pico" [Bis 10 Meter] entwickelt.
Das Gerät ["GN 9000 Bluetooth"] besteht aus einer Basisstation für den Anschluss an ein Festnetztelefon und einem Headset, über dessen Knöpfe die Bedienung erfolgt.
