05.10.2000

MELKKUH.FM

Bildquelle: fuzo

US-Online-Radios sollen Tantiemen zahlen

Der US-Verband der Plattenindustrie [RIAA] will nach Informationen aus Branchenkreisen von Internet-Radios künftig Tantiemen zentral einziehen.

Die RIAA, zu der die großen Medienkonzerne

Seagram, die Bertelsmann-Tochter BMG und die Sony-Tochter Sony Music gehören, werde den Plan am 11. Oktober offiziell vorstellen, hieß es am Mittwoch in Los Angeles [Ortszeit].

Widerstand der Digital Media Association

Die Digital Media Association [DiMa], der US-Verband für Digitale Medien, zu dem unter anderem der Internet-Buchhandel Amazon.Com gehört, kündigte Widerstand gegen einen von der RIAA organsierten Einzug von Lizenzentgelte an.

DiMa-Chef Jonathan Potter sagte, er glaube nicht, dass der Plan der RIAA hingenommen werde. Künstlern und Online-Radios sei nicht wohl dabei, dass die RIAA die Tantiemen einsammlen, verwalten und verteilen wolle.

Der Streit um Sendelizenzen zwischen der Plattenindustrie und den Internet-Sendern schwelt bereits seit einigen Monaten, wurde aber vom Rechtsstreit der RIAA mit der Online-Tauschbörse Napster überdeckt.

Yahoo! verhandelt, andere klagen

Wie hoch die Tantiemen sein werden, ist bisher noch unklar. Beobachter schätzen die möglichen Einnahmen der Musiklabels auf acht bis zehn Millionen Dollar pro Jahr.

Einige Anbieter von Online-Radios wie zum Beispiel Yahoo! haben sich in der Annahme, dass die RIAA die Tantiemen verwalten wird, bereits mit der Organisation über die Konditionen geeinigt.