04.10.2000

NEED 4 GREED

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Websites wollen sich von Olympia-Klaue befreien

Viele der weltweit führenden Medien fordern größere Freiheiten, was die Übertragung von Olympia-Content im Netz betrifft.

Die Olympia-Offiziellen haben nämlich jeglichen Audio- und Videofeed im Internet verboten, aus Angst, das könnte die lukrativen Verträge mit Fernsehstationen verletzen. Selbst kurze Audioclips durften nicht ins Netz gestellt werden.

"Es ist einfach kurzsichtig", meint Joe Ferreira, Vize-Programmchef der CBS-Sportsline-Website. "Entweder verstehen sie das Internet nicht oder sie wissen nicht, dass das Internet ein vollwertiges Medium darstellt." Reporter von MSNBC waren gezwungen, Presseakkreditierungen über ihre Muttergesellschaft vorzunehmen. Reporter von FoxSports.com mussten extra Tickets kaufen oder fernschauen, um an aktuelle Infos zu kommen.

Die Olympia-Organisatoren haben gar ein britisches Unternehmen engagiert, das Online-Medien systematisch nach unerlaubtem Content durchforstet hat. NBC hat vier Milliarden USD für exklusive US-Rechte an der Ausstrahlung von Olympiacontent bis 2008 ausgegeben. Dennoch konnte die Tochtersite MSNBC.com keinen Content übernehmen. NBCOlympics.com konnte nur auf Einzelbilder von TV-Übertragungen zugreifen.

Die BBC musste sogar die Online-Verbreitung von kurzen Audioclips aus Radiosendungen unterbinden. Immerhin hat Franklin Servan-Schriber, Director New Media beim IOC, angekündigt, die Regeln für Internet-Content zu überdenken. Genaueres war freilich nicht zu erfahren.

Für Olympia 2004 in Athen werden TV- und Internetrechte getrennt verkauft.