Napster könnte kostenpflichtig werden
Mit dem Warten auf eine vorläufige Entscheidung des Berufungsgerichts ist der Fortbestand der MP3-Tauschbörse Napster vorerst gesichert.
Doch Hank Barry, CEO von Napster, macht sich bereits Gedanken für den "day after". Er könnte sich durchaus Gebühren für die Benutzung von Napster vorstellen. Nicht nur der Musikindustrie zuliebe - denn die investierten 15 Millionen USD wollen irgendwann auch wieder eingespielt werden.
"Ob es nun 4,95 oder 1,99 USD pro Monat ist - der Hauptzweck wäre, Musiker für ihre Arbeit zu entlohnen", so Barry. "Wir sind bereit, große Summen an Künstler zu zahlen." Konservativen Schätzungen zufolge würden im ersten Jahr 500 Millionen USD an Künstler ausgezahlt werden. Derzeit hat Napster 32 Millionen registrierte User.

Den Fall hat derzeit Richter Robert Beezer vom Berufungsgericht über, der mit Napster nicht so hart ins Gericht geht wie Richterin Marilyn Hall Patel. Der Fall ist vorerst ohne Entscheidung verschoben, ein Datum für die nächste Verhandlung steht noch nicht fest.
BMG verwundert über Napster
Der Musikriese BMG, einer der Top Five im Musikbusiness und Mitkläger gegen Napster, hat inzwischen überraschend angegeben, Napster mehrere Businessmodelle vorgeschlagen zu haben. Das steht im Gegensatz zu Aussagen der Napster-Manager.
"Napsters Statement ist komplett unrichtig", meint Kevin Conroy, Chief Marketing Officer bei BMG Entertainment. Er zeigt sich verwundert, dass Napster es nicht geschafft hat, den Fall außergerichtlich beizulegen.